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The Cult
Choice of weapon
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Irgendwie waren die Briten The Cult um die beiden Köpfe Ian Astbury und Billy Duffy immer präsent (und ihre Begleitmusiker ziemlich egal) - auch wenn sie sich ständig wieder etwas anders anhörten. Vom gothicangehauchtem über trockenen Riffrock zum Stadion und dann über leichte Ethno-Schlenker Richtung Alternative in der ausgehenden Grungeära. Nicht alles davon war wirklich geglückt und so gibt man sich seit rund einer Dekade als recht geradlinige Hardrock-Kapelle. Womit wir bei Choice of weapon gelandet wären. Denn wirklich verändern wollen sich The Cult heute nicht mehr, auch wenn man hin und wieder ein leicht schluderiges Stooges-Feeling durchschimmert oder man die Gitarre kratzend wie einst Jimmy Page schnarren lässt.
Das sorgt für den regelrecht lockeren und lässigen Charme von Songs wie dem wunderbar wummernden „For the animals“, dem mit einem latent schmutzigen Glam-Charme versehene „Honey form a knife“ oder dem knackigen „Lucifer“. Ist das zuletzt Produzent Chris Goss geschuldet, der in vergangenen Tagen Kyuss und die Queens of the Stone Age auf Kurs brachte? Aber das ist nicht alles. Mit Bob Rock saß zudem ein weiterer alter Bekannter hinter den Reglern, der für den letzten Schliff sorgte. „The wolf“ mit seinem „She sells sanctuary“-Gedächtnisriff oder das luftige „Wilderness now“ schlagen jedenfalls in die Kerbe von den beiden Alben, an denen er früher beteiligt war („Sonic temple“, „Beyond good and evil“).
Klar, nur Hits flossen The Cult auch dieses Mal nicht aus den Fingern. Trotz seinem stolpernden Bluesriff klingt „A pale horse“ etwas austauschbar und auch mit der angenehm düsteren Atmosphäre fehlt „This night in the city forever“ irgendwie der letzte entscheidende Kick. Trotzdem sind es immer noch ganz gute Lieder. Alleine der mal wieder charakteristische und einzigartige Gesang mit seinem angenehm mitschwingenden, aber klischeefreien Pathos lässt immer aufhorchen.
Am Ende ist Choice of weapon mal wieder ein gutes The Cult-Album geworden, das keinen Fan enttäuschen sollte. Ob man damit auch neue Freunde für sich begeistern kann? Warum nicht, es ist schließlich nie zu spät, diese Band kennen zu lernen!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Honey From A Knife | 3:06 |
2 |
Elemental Light | 4:45 |
3 |
The Wolf | 3:33 |
4 |
Life > Death | 5:32 |
5 |
For The Animals | 4:28 |
6 |
Amnesia | 3:02 |
7 |
Wilderness Now | 4:33 |
8 |
Lucifer | 4:40 |
9 |
A Pale Horse | 3:14 |
10 |
This Night In The City Forever | 4:45 |
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Besetzung |
Ian Astbury (Gesang)
Billy Duffy (Gitarre)
John Tempesta (Schlagzeug)
Chris Wyse (Bass)
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