Musik an sich


Reviews
Fatboy

Overdrive


Info
Musikrichtung: Rockabilly

VÖ: 27.5.2011

(Family Tree)

Gesamtspielzeit: 29:27

Internet:

http://www.fatboy.se

http://www.myspace.com/gofatboy



Fatboy - Overdrive

Seit gut 15 Jahren gibt es diese Gruppe aus Schweden.
2008 hatte sie ihren Durchbruch mit dem Album In My Bones, welches von vielen schwedischen Journalisten auf ihre persönliche Top Ten-Liste gesetzt wurde.

Die Band spielt ihre eigene Variante des Rockabillys der 50er Jahre.
Einerseits vermeint man den Geist der damaligen Zeit zu vernehmen, andererseits spürt man, dass das Musik von heute ist, Tradition ist auf gelungene Weise mit modernen Einflüssen, genreübergreifend, kombiniert.

Die Faszination liegt auch meistens im Detail.
Neben den üblichen Zutaten, der erste Titel erinnert mich gleich vom Start an an Domino von Roy Orbison, um dann gleichzeitig mit der Musik eines Chris Isaak zu liebäugeln, finden also selbst in einzelnen Titeln verschiedene Elemente Berücksichtigung.
Und das in einem eigenen Mix, der nicht simpel kopiert. Und es sind die Feinheiten beim Einsatz der verschiedenen Instrumente, die das Schema auf eine Weise, die zum näheren Zuhören animieren, ständig unterbrechen. Ob es die Pedal Steel auf Draggin' The River ist oder die prägnant in das Thema eingesetzte Gitarre auf Overdrive, innerhalb des grundsätzlich eng begrenzten Spektrums von Rockabilly gelingt es den Schweden, den Spannungsbogen sehr stark auszudehnen.
Sehr elegant und zurückhaltend swingt die Musik auf betörende Weise auf Bare Moon, genauso locker geht Last Train Home über die Bühne, hier noch ganz einmal starke Referenz an Isaak.
Die Kombination der hintergründig verhallten Gitarren und der Pedal oder lap steel ist sehr gelungen und bringt grundsätzlich viel Farbe ins Spiel.
Gesanglich vermag Thomas Pareigis eine große Dramaturgie aufzubauen, er schluchzt und shouted, er trifft die jeweilige Stimmung vollständig, und das mit viel Gefühl, ganz im Geiste des guten alten Roy Orbison.
Die bestens eingespielte Band präsentiert sich ständig im Fluß, die Musik erscheint so unglaublich elastisch und geschmeidig, da ist ein 'Langeweilefaktor' weit außen vor.
Schade, denn nach wahrscheinlich alter Manier, ist die Platte noch knapp vor Erreichen der 30-Minuten-Marke vorbei, für mich Anlaß genug, noch einmal zu starten, denn nach dem 'Schleicher' Used Heart tut es gut, noch einmal aufgerüttelt und durchgeschüttelt zu werden mit Bad News From Pretty Red Lips!

Habt Ihr mehr als gut gemacht, Leute!



Wolfgang Giese



Trackliste
11.Bad News From Pretty Red Lips
2 2.Draggin’ The River
3 3.Bare Moon
4 4.Overdrive
5 5.Last Train Home
6 6.The Whole Damn Cow
7 7.What Would Elvis Do?
8 8.Time’s Running Out
9 9.Memories Of Us
10 10.Used Heart
11
Besetzung

Thomas Pareigis (vocals, acoustic guitar)
Alf Östlund (upright bass)
Hannu Kiviaho (lead guitar, lap steel, mandolin, vibra & Iphone, percussion)
Jan Lissnils (pedal steel guitar & Hammond organ)
Joakim Lindahl (electric guitar, baritone guitar, acoustic guitar)
Marcus Källström (drums)


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