Shizoey
Lineaments
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Österreich ist ja nicht so bekannt für knackige Rockbands, doch Shizoey belehren den geneigten Hörer eines anderen. Eröffnet wird das Debüt des aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang besetehenden Trios (den Gesang teilen sich, auch oft innerhalb eines Songs der Basser und der Gitarist) von einem krachigen und sehr nach Garage klingendem Intro. „Diving for something“ zeigt mit seinem trockenem, dem Stoner nahen Bass und Schlagzeug dann die Richtung vor, der mal gesungene, mal geschriene Gesang gibt sein übriges und Hauptelement sind die Gitarrensolos, die hier fein und sauber produziert klingen und trotzdem dank des beschriebenen Bass / Schlagzeugklanges schön kracht. Man fühlt sich oft an die ganz frühen Chameleons und auch The Cure erinnert. „Loco“ und auch die Folgenden „Lesson to learn“ und „St. Anton“ kommen wieder wesentlich krachiger im Sound daher. Der Bass jagt das Schlagzeug oder umgekehrt und zunächst erledigt die Gitarre nur einen Sound Job (Wall of Sound mit nur einer Gitarre). Doch am Ende werden auch hier wieder grandiose (Wall of Sound) Solos gespielt.
„Shizoey“ gibt dann einen psychotischen Hundespaziergang mit differenzierten Rhythmen (Reggae) aber natürlich psychotischen Gitarrenlärm.
Bietet „Black Stones“ dann endlich etwas Entspannung? Mit perlenden, an die trockene Steppe erinnernden Gitarrenklängen scheint das so zu sein, jedoch zerreißen Bass und eine wütende Gitarre (mit ebensolchen Gesang) die Atmosphäre schlagartig. Jedoch nicht in tausend Stücke, den die wundervolle Melodie taucht immer wieder auf, nur um wieder im Noiserock zerfetzt zu werden. Zu Ende wird das Ganze mit einem Gitarrensolo, das mit dröhnendem Bass getrieben wird.
Fuzzgitarren dürfen natürlich auf so einem Album nicht fehlen, als bekommt man sie aucf dem reißenden „Dead Baby“ prompt geliefert. Wer sich an „The Kiss“ oder „Shake Dog Shake“ von den Cure erinnert, weiß, wie die „Poppige“ Variante zu diesem staubtrockenen Rock klingt.
Dunkle Bässe leiten „Flow“ ein, ein seltsam poppiger Gesang und klar hallender Sound bringen den Song dann zur ersten kurzen Eruption, um dann zum Eingangsthema zurückzufinden. Am Ende steht auch hier der reine psychotische Rock´n´Roll mit ausbrechenden Gitarrensolos.
Im „Oriental Dream“ wird es dann dank der Sitar ähnlich gespielten Gitarre und der an „Careful with that axe, Eugene“ von Pink Floyd erinnernden Bassfigur psychedelisch und das nach knapp zwei Minuten einsetzende Gitarrengetöse lässt den Hörer in die letzte Ecke des Alls fliegen. „Empty Eyes“ hält dann ein wenig den Klang, wird aber wieder wesentlich brachialer, um nicht zu sagen, es wird fast zu reinem Punk. Nun ja, es ist kein Punk, aber die Rübe wird kurz vor Schluss noch mal richtig weggerockt!
Das packende an der Band sind die Solos und die Energie der Rhythmussektion, als bei der Besetzung quasi 100%. Live werden Sie wahrscheinlich noch eine Hausnummer besser sein.
Wer mal wieder so ein richtiges Brett auf die Ohren bracht, das klingt wie im live im eigenen Keller gespielt, der ist hier richtig. Ich geh jetz mal in den Keller, headbangen.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Intro | 2:10 |
2 |
Diving for Something | 3:30 |
3 |
Locco | 2:52 |
4 |
Lesson to learn | 4:51 |
5 |
St. Anton | 4:15 |
6 |
Shizoey | 3:33 |
7 |
Black Stones | 3:59 |
8 |
Dead Baby | 2:57 |
9 |
In my Arms | 1:47 |
10 |
Flow | 3:22 |
11 |
Oriental Dream | 6:11 |
12 |
Empty Eyes | 2:39 |
13 |
Outro | 2:24 |
14 |
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Besetzung |
Bernd: Gitarren, Gesang
Daniel: Bass, Gesang
Marcel: Schlagzeug
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