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Metallica – katholischer als der Papst
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Nach AC/DC und den Ramones werden Metallica als dritte Rock Legende in der “Rock Classics Sonderheft“ Reihe berücksichtigt.
Dabei wird das gewohnte Vorgehen beibehalten. Separate Artikel zu den CDs, den Musikern, Menschen aus dem Metallica Universum, Sammler-Raritäten, Büchern, DVDs und und und bereiten das Wissen über die Superstars gut greifbar auf.
Es gibt auch wieder vier A3 Poster und eine beigefügte CD, auf der Bands zu hören sind, die als Einflüsse von Metallica gelten dürfen.
Die leidet unter dem gleichen Problem, wie die im Ramones-Heft. Die Auswahl der Tracks ist offenkundig nicht nach dem Grad der Bedeutung der jeweiligen Band für die Entwicklung von Metallica getroffen worden, sondern danach, wo man Veröffentlichungsrechte (billig?) bekommen hat.
Tygers of Pan Tang - Don't touch me there (3:20)
Witchfynde - Stab in the Back (4:55)
Raven - Live at the Inferno (4:16)
Wolf - See them running (3:27)
Holocaust - The small Hours (6:15)
Demon - Pact Demon Pact (4:25)
Seventh Son - Man in the Street (2:17)
Angel Witch - Silent but deadly (3:20)
Apocalypse - Stormchild (4:25)
Cynic (UK) - No Time at all (5:01)
Anti-Nowhere League - So what (3:02)
Overkill - Overkill (4:16)
Aber das Metallica-Sonderheft hat noch ein paar weitere spezifische Macken.
Für eine können die Autoren wenig. Der Medien-Overkill um die Bay Aera Thrasher führt dazu, dass es hier kaum etwas gibt, was man nicht schon mehrfach anderswo gelesen hat. Ärgerlicher ist da schon die Unmenge von Dubletten im Heft selber. Da hinkt die redaktionelle Aufsicht.
Auch die Menge an Druckfehlern, falscher Interpunktion und schlechten oder gar unsinnigen Übersetzungen lässt vermuten, dass hier mit sehr heißer Nadel gestrickt wurde.
Zwei besonders krasse Beispiele. Dem Beitrag über Savage fehlt das komplette Ende und bei der Vorstellung von Büchern über Metallica fehlt die wohl aktuellste Biographie von Joel McIver, obwohl sie am Ende des Heftes sogar verlost wird. Bei der Präsentation von Master of Puppets gibt es keine Tracklist, wie sonst bei jedem vorgestellten Album.
Ansonsten biedert sich das Heft bei den Hardcore-Katholiken unter den Metallica-Fans an. Gebetsmühlenartig wird wieder und wieder wiederholt, dass die ersten drei Alben das Gelbe vom Ei sind, das schwarze Album die Versuchung und der Rest der Absturz. Das geht soweit, dass S & M und Garage Inc. bei der Alben-Vorstellung ohne jede Erwähnung gleich völlig ausgeblendet werden.
Ansonsten gilt, was für den Ramones-Beitrag gilt: eine gute Möglichkeit sich schnell und gezielt über die unterschiedlichsten Aspekte der Band informieren, die durch das Din A4-Format Bilder in einer Größe bietet, wie es sonst nur in teuren Bildbänden möglich ist.
Metallica – Giganten des Metal ist die Ausgabe des “Rock Classics Sonderheft“ für die Monate „Mai / Juni / Juli 2010“ und sollte zumindest in diesem Zeitraum für 6,90 € im Zeitschriftenhandel erhältlich sein. Ansonsten kann es für 11 € beim Verlag angefordert werden.
Norbert von Fransecky
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