Die Schweiz ist nicht gerade bekannt dafür, eine Reggae-Hochburg zu sein. Eher kennt man dann doch den Metal von Krokus und Celtic Frost oder gar Pop nach DJ Bobo-Art. Open Season versuchen nun mit ihrer dritten Studioproduktion Here We Go etwas daran zu ändern. Ihre Mischung aus Reggae, Ska, Dub und Dancehall ist auf jeden Fall zumeist massenkompatibel. Es könnte ihnen also gelingen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Ein großes Problem ist allerdings, dass die Platte ohne Ecken und Kanten produziert wurde. Der Klang ist zwar sehr gut, aber eben auch klinisch steril und das will nicht so recht zur zweifellos guten Musik passen. Die Musiker sind allesamt Könner an ihren Instrumenten, vor allem Bassist Tobias Seeholzer und die Bläsergruppe wissen zu überzeugen. Live dürfte Open Season daher auch ein richtiger Knaller sein. Nicht umsonst war schon die zweite Platte der Schweizer eine Live-CD.
Here We Go hat die besten Momente, wenn die mehr Dub- und Dancehall- orientierten Titel erklingen (z.B. “Arise“ und v.a. “Dubway“ mit coolem Akkordeon). Hier passt dann auch die Produktion zur Musik. Insgesamt ist Here We Go also ein eher zwiespältiges Werk geworden. Schade, dass Open Season nicht mehr aus ihren Möglichkeiten machen.