Freiheit ist der Abstand zwischen Jäger und Gejagtem. Diese Zeile aus dem Track „Der Abstand“ zeigt das intellektuelle Niveau der Musik von Rainer von Vielen. Schon für diesen Satz ist im ein Platz im Filosofenhimmel sicher. Rosa Luxemburg würde sicher wohlwollend nicken.
Was die Hörerschaft inhaltlich erwartet wäre also geklärt. Protestlieder auf neuem und ungewohnt hohem Niveau. Musikalisch wird es da schon komplizierter. Einordnen lassen sich die Kompositionen nur mit einem mächtigen Griff in die Stil- und Genrekiste. Ich entdecke Pop, Rock, Reggae, Hip Hop, Punk, Volksmusik und Anteile eines Singers/Songwriters. Alles gut gemischt und heiß serviert.
Seine erstklassigen stimmlichen Qualitäten bis hin zum Obertongesang meines Anspieltipps („Lass los“) drückt Rainer von Vielen durch die Fähigkeit immer neue Stimmungen zu erzeugen aus. Gepaart mit den vor Inhalt strotzenden Texten eine aufregende Mixtur, die ich mir sicher öfters „antun“ werde. Abgeschlossen wir die CD mit „Nichts“, einem zwölf Minuten langen Didgeridoo Track.