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Brother Firetribe
False Metal
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Eigentlich wussten wir es schon immer. Der Finne Emppu Vuorinen (g, Nightwish) ist ein Rocker vom alten Schlag. Während sich sein hauptamtlicher Arbeitgeber eine Schaffenspause gönnte und sich Bandkollege Marco Hietala wieder mit Tarot vergnügte, lag auch er nicht auf der faulen Haut, sondern spielte mit seiner zweiten kreativen Spielwiese Brother Firetribe ein Album ein welches es in sich hat. Dieses trägt den ironischen Namen False Metal und wurde eigentlich bereits im letzten Jahr veröffentlicht, wird aber dieser Tage ein zweites Mal unter die Leute gebracht.
Brother Firetribe spielen, wie man wahrscheinlich am Titel der Platte schon erkennt, keinen beinharten Metal, sondern haben sich ganz dem alten Hard Rock und AOR aus den seligen 80ern verschrieben. Eine Zeit in der Van Halen, Nightranger, Loverboy und Journey mit diesem Sound ihre Bankkonten mit Millionen füllten, der heute allerdings keinen mehr wirklich hinter dem Ofen hervorlockt. Kommerzielles Kalkül braucht man den Finnen also keineswegs vorwerfen. Zwar klingt die Band im Fahrwasser der Genannten 0 % eigenständig, dafür steckt der gut gelaunte Vierer mit seiner Spielfreude einfach an und verbreitet unwillkürlich gute Laune. Hier wirkt nichts gekünstelt, sondern ihre Lieder über das Thema Nr. 1 (natürlich Frauen, was sonst?) kommen vom Herzen und aus dem Bauch.
Menschen mit einer angeborenen Keyboardallergie sollten allerdings einen weiten Bogen um False Metal machen, denn der Spaßrock von Brother Firetribe ist ziemlich auf klebrige Tastensounds fixiert. Das sorgt auch dafür, dass Hits wie „Valerie“ (klingt wie Journey in ihren besten Jahren) oder „One single breath“ immer schöne ansteckende und gut mitsingbare Melodien zu bieten haben, welche die Mundwinkel nach oben lenken. Überwiegend agiert die Band zwar im Midtempo, aber was wäre diese Musik ohne herzerweichende Balladen. Mit „Spanish eyes“ und „Love goes down“ hat man natürlich auch zwei sehr nette Exemplare an Bord. Spielerisch wurden alle Songs schön in Szene gesetzt und arrangiert. So blitzen zwischen dem Keyboardbombast immer wieder angenehme Gitarrensoli hervor und auch die angenehme Stimme von Frontmann Pekka Ansio Heino kann durchaus überzeugen. Zwar ist dieser kein Steve Perry, aber das muss auch nicht sein.
Brother Firetribe ist mit False Metal also ein wirklich unterhaltsamer Trip in die Blütezeit des radiokompatiblen Stadionrocks gelungen, welchen sich Genrefans durchaus einverleiben sollten. Am Ende bleibt der Wunsch derartige Songs wieder öfter über den Äther empfangen zu können.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Break out | 4:43 |
2 | Valerie | 4:52 |
3 | I’m on fire | 5:01 |
4 | Love goes down | 5:02 |
5 | Devil’s daughter | 4:13 |
6 | Midnite queen | 4:28 |
7 | One single breath | 4:24 |
8 | Lover tonite | 3:48 |
9 | Spanish eyes | 4:48 |
10 | Kill city kid | 3:37 |
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Besetzung |
Tomppa Nikulainen (key) Emppu Vuorinen (g) Pekka Ansio Heino (v) Jason Flinck (b, v)
Gast: Kalle Torniainen (dr)
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