Musik an sich


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Händel, G. F. (Haïm)

Il trionfo del Tempo e del Disinganno


Info
Musikrichtung: Barock Oratorium

VÖ: 20.04.2007

Virigin Classics / EMI
2 CD (AD DDD 2004/2006) Best. Nr. 094636342825


Gesamtspielzeit: 145:32

Internet:

Le Concert d’Astree



VERFÜHRERISCH

Nicht nur das samtige, federnde Klangbild, welches die die Tontechniker G. F. Händels frühem italienischen Oratorium Il trionfo del Tempo e del Disinganno angedeihen lassen, sorgt dafür, dass dieses moralisch-allegorische Spiel aus der Feder eines römischen Kardinals keinen Moment trocken klingt. Es sind vor allem die verführerischen, dabei rollengerechten Timbres der vier Sänger/innen, die dem musikalisch reichen Werk eine hinreißende sinnlich-barocke Aura verleihen.
Die Cembalistin und Dirigentin Emmanuelle Haïm hat mit Natalie Dessays himmlischer Sopranstimme eine ideale Verkörperung der Schönheit (Bellezza) gefunden, die mit dem doppelzüngigen Vergnügen (Piacere) von Ann Hallenberg ein perfektes Team bildet. Dessen geballter vokaler Macht stehen die charaktervolle Einsicht (Disinganno) von Sonia Pina und die faszinierend eigenwillige Zeit (Tempo) des Tenors Pavol Breslik gleichberechtigt gegenüber. Letzterer ist für mich mit seinem wandlungsfähigen Timbre und der gar nicht schablonenhaften Interpretation seiner „Figur“ die Entdeckung dieser Produktion.
Bestechend auch die Natürlichkeit, mit der musiziert wird: Das großbesetzte, aber dennoch sehr differenziert und farbig aufspielende Concert d’Astree bedient sich der Mittel des historisch informierten Musizierens unverkrampft und ohne Abstriche bei Wohlklang und Fülle.

Fazit: Bezwingender kann diese barocke Aufforderung zu Umkehr und Besinnung kaum artikuliert werden.



Georg Henkel



Trackliste
CD I Teil 1 72:20
CD II Teil 2 73:12
Besetzung

Natalie Dessays
Ann Hallenberg
Ann Hallenberg
Pavol Breslik

Le Concert d’Astree
Emmanuelle Haïm, Orgel, Cembalo und Ltg.



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