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Coates, G. (Rotter – Poppen - Hentzold)
Sinfonien Nr. 1, 2 & 14
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Info |
Musikrichtung:
Neue Musik Orchester
VÖ: 20.03.2006
Naxos / Naxos American Classics CD DDD (AD 1980, 1997, 2003) / Best. Nr. 8.559289
Gesamtspielzeit: 65:48
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MIKROKOSMOS
Mit ihren Werken tritt die amerikanische Komponistin Gloria Coates den Beweis an, dass die Beschränkung auf wenige klangliche Phänomene nicht in musikalischer Eintönigkeit enden muss. Coates hat das Glissando für sich entdeckt: den Gleitton. Der lässt vor allem mit Streichern sehr leicht erzeugen. Durch langsames Verschieben des Fingers auf der Saite verändert sich die Tonhöhe stufenlos. Der Effekt erinnert bei größerer Besetzung schnell an das Heulen einer Sirene. Die Spieltechnik an sich ist nicht neu, sie gehört heute freilich in extremer Ausnutzung aller Möglichkeiten zur Grundausstattung zeitgenössischer Musik. Aber obwohl es eine ganze Reihe von Werken gibt, die das Glissando durchaus mit Nachdruck einsetzen, wüsste ich doch niemanden, dessen Musik wie bei Coates nahezu ausschließlich aus Glissandi bestehen würde. Coates zahlreiche Sinfonien zeichnen sich durch eine atmosphärisch dichte Musik aus, die buchstäblich kein Oben oder Unten mehr zu kennen scheint, sondern in endlosen Spiral- und Gleitbewegungen den Klangraum auslotet. Durch Überlagerung der Stimmen und ungleichzeitig ablaufende Prozesse verwandelt sich das Orchester in ein psychedelisch wogendes Klang-Meer. Dabei meint man immer wieder, elektronischer Musik zu lauschen. Dass hin und wieder konventionelle Klänge und sogar Zitate wie Choralmelodien eingewoben werden, verstärkt diesen unwirklichen Effekt eher noch. Unerwartet ist die breite Palette an Effekten, „Motiven“ und Stimmungen, die Coates ihrem scheinbar so beschränkten Material zu entlocken weiß.
Die vorliegende Produktion bündelt drei Sinfonien aus den Jahren 1972/73, 1990 und 2001/2 und erlaubt somit einen groben Überblick Blick über das Schaffen der Komponistin. Die drei Dirigenten und ihre Orchester werden der Musik in allen Fällen gerecht. Unbefriedigend ist jedoch die Klangqualität. Im Fall der 1980 analog aufgenommenen Sinfonie Nr. 1 stört ein leichtes Rauschen, das den nicht gerade brillanten Klang der Aufnahme wie mit einem Grauschleier überzieht. Leicht muffig wirkt auch der Livemitschnitt der 7. Sinfonie von 1990, lediglich Nr. 14 wurde einigermaßen befriedigend eingefangen.
Georg Henkel
Trackliste |
1 | 01-03 Sinfonie Nr. 14 | 22:35 |
2 | 04-07 Sinfonie Nr. 1 | 16:04 |
3 | 08-10 Sinfonie Nr. 7 | 27:09 |
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Besetzung |
Raymond Curfs, Pauken Münchener Kammerorchester Ltg. Christoph Poppen
Siegerland Orchestra Ltg. Jorge Rotter Bavarian Radio Symphony Orchestra
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