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Jaded Heart und Blackburn am 08.05.2004 live in der Rockfabrik Ludwigsburg
"Stadionrock auf engstem Raum", so könnte wohl das inoffizielle Motto dieses Konzertabends lauten, denn sowohl Jaded Heart, als auch der Opener Blackburn, eifern offensichtlich musikalischen Vorbildern hinterher, die so manche Fussballarena in kürzester Zeit füllen. Vielleicht war es auch ganz gut, dass dieser Gig im kleineren "Club 2" der Rockfabrik stattfand, denn dieser präsentierte sich an diesem Tag gut gefüllt. Dies war für die Stimmung logischerweise produktiver als ein nicht mal zur Hälfte gefüllter Hauptsaal der RoFa, in dem sich die Freunde des melodischen Hardrocks wohl verlaufen hätten.

Krokus, Doro und Bonfire sind einige Acts, für die BLACKBURN schon eröffnen durfte, und genau in deren Schnittmenge konnte man auch den Musikstil dieser Band einordnen. Mit dieser Mischung fiel es den Schweizern auch nicht schwer, das anwesende Volk für Jaded Heart anzuheizen, denn gegen schnörkellosen Heavy Rock mit schnell einprägsamen Refrains hatte an diesem Abend wohl keiner der Gäste etwas einzuwenden. Besonderes Augenmerk bei dieser Truppe wurde natürlich auf Sängerin Gabriela Schön gelegt, die Doro nicht nur zum verwechseln ähnlich sah, sondern auch stimmlich, bzw. von ihrer Austrahlung her, ähnliche Klasse bewies. Auch die für diesen Musikstil doch recht anspruchsvollen Gitarrensoli, sowie den starken Backgroundgesang konnte man zu den Spezialitäten von Blackburn zählen. So spendete das Publikum letztendlich nach kleinen Ohrwürmern wie "Pokerface" oder "Black Limousine" den wohlverdienten Applaus und mir zirkulierte wieder einmal der Gedanke in meinem Hirn, warum so viele guten Rockbands eigentlich in der Schweiz beheimatet sind. Naja, vielleicht ist ja die Bergluft bzw. der übermässige Genuss von Käse, Schoki und Kräuterbonbons daran schuld.

Nun wurde es aber Zeit für Jaded Heart und die Band erklomm nach einem Intro, welches aus jeder Menge bekannter Fernsehmelodien aus den 80er Jahren bestand (Dallas und Denver Clan liessen grüssen !), die putzige Bühne des Club 2 der RoFa. Schon jetzt konnte man im Gesicht von Frontmann Michael Bormann ein Dauergrinsen entdecken, das auch während der kompletten Konzertdauer nicht weichen sollte. Vielleicht lag dieser Zustand auch an der recht ansehnlich gefüllten Location, die sicherlich ein anderes Bühnenfeeling innerhalb der Band aufkommen lies als z.B. der Tourauftakt in Flensburg, bei dem nur 23 zahlende Nasen anwesend waren. Anhand dieser Tatsache konnte man auch verstehen, weshalb der Sänger die Stimmung des Ludwigsburger Publikums scherzhaft mit dem Lautstärkepegel einer ausverkaufen Dortmunder Westfalenhalle verglich. Neben Bormann reihte sich vor allem Keyboarder Henning Wanner in die Liste der auffälligsten Akteure ganz oben ein, da er neben dem Keyboardspiel, auch den Backgroundgesang und die Rolle des Publikumsmotivators durch seine Gesten eindrucksvoll beherrschte. Bei "Jaded" vom neuen Album "Trust" durfte Wanner sogar an der E-Gitarre brillieren. Aus ebenjenem Longplayer stammte auch der überwiegende Teil der Jaded-Heart-Setlist dieses Abends. Leider griff die Band mit dem fast schon Blue-Grass-lastigen "Sweet Summertime", das sogar als Opener fungierte und der etwas kitschigen Ballade "Love Is Magic" auch zweimal reichlich daneben, da diese beiden Tracks meiner Meinung nach die wohl einzigen Ausfälle des neuen Longplayers darstellen. Beim Rest der "Trust"-Songs konnte die Truppe anhand der Klasse dieser Stücke eigentlich auch nicht viel falsch machen. Der große Anteil der neueren Stücke im Jaded-Heart-Programm dürfte vor allem Konzertbesucher, die nur dieses Album der Westfalen im CD-Regal stehen haben, eine große Freude bereiten.
Die Klassiker der Truppe um Michael Bormann wurden deswegen natürlich nicht ignoriert und so war jedes offizielle Album, das die Truppe bisher veröffentlichte, mit mindestens einem Song vertreten. Neben dem eigenen Material glänzten Bormann und Co. zum Abschluss des offiziellen Teils des Konzertes auch mit einem Medley, bei dem man den Backstreetboys-Gassenhauer "Larger Than Life" mit der Phil Collins-Nummer "Easy Lover" kombinierte und den zwei Stücken ein ganz eigenes Jaded-Heart-Soundgewand verpasste, was im Publikum wegen des Mitgröhlfaktors natürlich für neue Lautstärkerekorde sorgte.
Nach diesen schweisstreibenden musikalischen Blockbustern brauchten die Zuschauer natürlich eine kleine Erholungspause, doch dieses Vergnügen gönnte man den Fans nicht, da der kleine Club der Rockfabrik keinen Backstageraum aufweisen konnte und so das "WirgehenvonderBühne-IhrfordertZugaben-WirspielennocheinpaarNummern"-Ritual zwecks beschränkter Räumlichkeiten entfallen musste. So gab es umittelbar im Anschluss an den offiziellen Schlusspunkt nochmal die volle Dröhnung durch die "Trust"-Highlights "Anymore" und "Feels Like Coming Home" bevor sich die Band mit ihren Anhängern noch ein paar wohlverdiente Bierchen an der Bar gönnte. Da die Leistung der Truppe an diesem Abend auch mehr als in Ordnung ging und am nächsten Tag sogar der erste "Day Off" dieser Headliner-Tour auf dem Programm stand, brauchte die Band wegen des Alkoholkonsums noch nicht mal ein schlechtes Gewissen haben. Hoffen wir aber trotzdem mal, dass die Band es bei dieser Tätigkeit nicht genauso hat krachen lassen wie auf der Ludwigsburger Bühne, denn sonst hätte der eine freie Tag sicherlich nicht zur Erholung ausgereicht.

Manuel Liebler

Internet: 
www.blackburn.rockt.de
http://www.jadedheart.de

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