Preisfrage: Wenn Savatage-Mastermind Jon Oliva, Savatage-Gitarrist Chris
Cafferey und
Ex-Savatage-Vokalist Zak Stevens zusammen Songs für ein Album schreiben
würden, nach welcher
Band würden diese Tracks wohl klingen ?
Richtig, nach "Tampa`s Finest" Savatage ! Gewonnen habt ihr einen 14-tägigen
Luxusverwöhnurlaub im Salzburger Maritimhotel, auf eigene Kosten versteht
sich.
So, der Clown, den ich heute morgen gefrühstückt habe, wird mal wieder
ausgespuckt und zurück
zu den knallharten Fakten. Zak Stevens, der bei den Recording-Sessions zu
"Poets And Madmen"
völlig überraschend den Sängerposten bei einer der wichtigsten Metalbands
dieser Tage aus
persönlichen und wohl auch musikalischen Gründen, hingeschmissen hat, ist
mit seiner neuen
Band "Circle II Circle" wieder zurück im Musikbusiness und wurde beim
Songwriting von seinen
alten Kollegen tatkräftig unterstützt. Das Endergebnis nennt sich "Watching
In Silence" und
klingt fast exakt wie ein Album neueren Jahrgangs der Haupt- bzw. Exband der
entsprechenden
Künstler. Unterschiede kann man nach ein paar Probeflüge nur in der
Komplexität bzw.
Kompaktheit der Tracks ausmachen, bei denen Circle II Circle im wahrsten
Sinne des Wortes,
den kürzeren zieht, was nicht unbedingt von Nachtteil sein muss.
Neben diesen faden Nachgeschmack eines Savatage-Reserve-Teams (auch
CIIC-Keyboarder John
Zahner half schon beim "grossen Bruder" aus) gibt es an dem Material auf dem
Circle II
Circle-Debüt nur relativ wenig auszusetzen, den ein guter Song bleibt eben
ein guter Song, egal
unter welchem Banner er steht.
Als Beispiel hierfür kann man fast jeden Song des Longplayers heranziehen,
egal ob den durch
eine treibende Gitarrenmelodie geprägten Opener "Out Of Reach", das fast
schon
radiokompatible "Sea Of White", meinen persönlichen Fave "Into The Wind" mit
seinem
fesselnden Refrain oder den famosen Abschluss "F.O.S." (Fields Of Sorrow)
bei dem, genauso
wie bei dem ruhigsten Stück des Albums "Walls", das sich wohl die meisten
Plagiatsvorwürfe
gefallen lassen muss, die berühmt berüchtigten Bombastkanons ala Queen zum
Einsatz kommen.
Highlight des Album aber ist eindeutig der Titeltrack, der unter der Fahne
von Tampa`s
Finest garantiert einen festen Platz in deren "Best-Of-Livesetlist-ever"
sicher hätte. Etwas
von dem Reigen der starken Kompositionen fallen die rythmusorientierten
Stücke "Lies" und
"The Circle" ab, aber dies kann durchaus nur am möglicherweise schlechten
Geschmack des
Autors dieses Reviews liegen, der diese Art von Songwriting eben weniger zu
schätzen weiss.
Sicher, der "verlorene Sohn" hat sich bei seiner Rückkehr für den am
wenigstens riskanten
Weg entschieden, aber sind wir doch mal froh das die Metalszene einen ihrer
charismatischten
Stimmen wieder zurück hat und ich bin neugierig welche Figur Mr. Stevens und
Co.
möglicherweise schon beim nächsten Album, ohne die prominente Rückendeckung,
abgeben. Auf
jeden Fall ist das Circle II Circle-Debüt für jeden Savatage-Anhänger ein
absoluter Genuss
und auch jeder andere Metalfan ist sicherlich nicht schlecht beraten, sich
diesen Silberling
ein- (oder eine Million) mal zu Gemüte zu führen.
MANUEL LIEBLER
15 von 20 Punkte
www.circle2circle.net