Wer kennt ihn nicht, den Ohrwurm "Supergirl"? Die Spatzen pfiffen ihn
damals schon von den Dächern. Als im Jahr 2000 die bis dato völlig
unbekannte Band Reamonn die Charts ordentlich aufmischte, dachte so
manch einer an ein One-Hit-Wonder.
Doch weit gefehlt. Mittlerweile erschien das dritte Album der
deutsch-irischen Formation, "Beautiful Sky". Reamonn bleiben dabei
ihrer Linie treu ohne langweilig
zu wirken - exzellentes Songwriting gepaart mit eingängigen Melodien.
Sie erzählen in ihren Songs Geschichten um zwischenmenschliche Probleme,
wie z.B. in der ersten Singleauskopplung "Star". Es ist ein etwas
ungewöhnliches Liebeslied, in dem es um einen Konflikt zwischen Vater
und Tochter geht. Botschaft des Songs: Wer liebt muss auch loslassen
können. Autobiographische Züge dagegen finden sich in "Strong". Sänger Rea
Garvey erzählt darin von seiner früheren Freundin, einer Inderin,
die mit vielen Vorurteilen und Anfeindungen zu kämpfen hatte.
Es sind Themen mit denen sich die Menschen in unserer Gesellschaft auseinandersetzen
müssen, sie sind nah am Geschehen. Genauso nah möchte die Band
ihren Fans sein. Deshalb starteten die fünf Jungs eine ausgedehnte Tour
durch Irish Pubs in Deutschland, um dort in intimer Atmosphäre ihr
neuestes Werk vorzustellen.
"Beautiful Sky" zeigt, dass sich Reamonn weiterentwickelt haben und
sich jederzeit mit internationalen Produktionen messen können. Was
vielleicht auch daran liegt, dass die 13 Songs in Irland entstanden
sind, in Spanien aufgenommen, und in Hamburg gemixt wurden. Die
Sonne Spaniens spürt man auch bei dem relaxten und gutgelaunten
"Sunshine Baby". Alle Titel haben aber eines gemeinsam, sie glänzen
mit perfekt arrangiertem Sound. Ob rockige Nummern wie der Titelsong
oder die gefühlvolle Ballade "Alright", welche von Streichern
begleitet wird, Reamonn klingen leicht und frisch wie ein Spaziergang
im Sommerwind.
Jutta Hinderer
17 von 20 Punkte
Internet: www.reamonn.de