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Rockmania-Festival
2003 am 17.Mai in
Marksteft |
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Quasi
als
"Generalprobe"
für die grossen
Festivalevents diesen
Sommer machten wir uns
am 17.Mai auf den Weg
nach Marktsteft um dem
zweiten Tag des alljährlichen
Rockmania-Festivals
beizuwohnen. Hätten
wir gewusst das am Tag
vorher die schwäbische
Band Chinchilla als Überraschungsgäste
kurzfristig
verpflichtet worden
sind, wären wir
sicherlich auch an
diesem Termin vor Ort
gewesen um den
Kostproben ihres neuen
Albums "Madtropolis"
zu lauschen. So können
wir euch nur
Ohrenzeugenberichte
weitergeben die
behaupten das
Chinchilla, Silence
und Co. am ersten Tag
des Festivals amtlich
gerockt haben sollen.
Naja Schwamm drüber,
denn das Beste kommt
ja bekanntlich immer
zum Schluss und so
zahlten sogar wir
Schreiberlinge gerne
(und freiwillig !) die
nur sechs Euro
Eintritt, da von
diesem Betrag je zwei
Euro für einen guten
Zweck gespendet
werden. Metal,
Alkohol, Spass und das
noch im Dienste der
guten Sache. Das Leben
kann so schön sein...
Als erste Band durften
an diesem Samstagabend
im Festzelt von
Marktsteft die Jungs
von MADOG auf die
Bretter die die Welt
bedeuten. Die Truppe
nahm wieder einmal den
langen Weg von der
Alpenrepublik bis ins
Frankenland in Kauf um
auf der Rockmania präsent
zu sein und neben
ihren einprägsamen
Songs blieb mir vom
letzten Auftritt vor
allem der witzige
Spruch des Sängers im
Stile von "Wir
sind Madog aus Österreich,
ich hoffe das macht
nix !" in
Erinnerung. Sprüche
gemacht wurden dieses
Jahr weniger, dafür
gab es eine
Vollbedienung ihrer
hochklassigen
Powermetalsongs, die
vor allem durch ein
gelungenes Songwriting
glänzten. Der Sound
war, wie auch bei den
anderen Bands an
diesem Abend, zwar
einen Tick zu laut,
dennoch verstand der
Mann an den Reglern
absolut sein Handwerk
und die Band konnte
starke Nummern wie
"Valhalla",
"The Hunter"
oder "The Phantom
Of The Opera" im
bestmöglichen
Soundgewand darbieten.
Eigentlich fast
verwunderlich das der
Begriff Madog in der
Metalszene (noch)
nicht so geläufig
ist, denn wer auf härteren,
aber dennoch höchst
melodischen Powermetal
der Güteklasse A (wie
Austria) steht, sollte
die bisherigen
Scheiben der Österreicher
unbedingt einmal
probehören.
Damit auch wirklich
jeder wusste welche
Spielart des guten
alten Heavy Metal sich
die nächste Band auf
die Fahnen geschrieben
hatte, wurde die Bühne
ersteinmal mit zwei
grossen
Ritterschildern
verziert, auf denen
das Logo von MAJESTY
prangte. Der erste
dargebotene Song
Deutschlands wohl
bester True-Metal-Band
war zeitgleich auch
der Schlachtruf des
Abends und es war
erstaunlich zu
beobachten wie sich
die Zahl der Menschen,
die mit Begeisterung
"Hail To Majesty"
gröhlten, mit
zunehmender Spieldauer
multiplizierte. Soviel
ansteckende Euphorie
war bei Ohrwürmern
wie "Ride Silent",
"Son Of
Metal" sowie dem
kultigen "Heavy
Metal" eigentlich
fast vorprogrammiert
und auch die epische
Seite der Badenser
wurde mit dem
vielseitigen "Epic
War" und der
Ballade "Aria Of
The Bravery"
ausreichend gewürdigt.
Wer sich mit den
Longplayern von
Majesty ein wenig
auskennt, wird bei der
Aufzählung dieser
Songs schon
aufgefallen sein, das
sich die Setlist
dieses Abends überwiegend
aus Tracks des
aktuellen Albums
"Sword And
Sorcery"
zusammensetzte, dessen
Titelstück natürlich
auch nicht fehlen
durfte. Mastermind
Tarek Maghary genoss
sichtlich das er sich,
dank dem Neuzugang an
der Gitarre, nur noch
auf die Vocals beschränken
konnte und diese
neugewonnene
Handlungsfreiheit
stand der Bühnenperformance,
des auch stimmlich
verbesserten
Frontmannes, gut zu
Gesicht. Auch
Ex-Vanize-Axeman Rolf
Munkes fügte sich
hervorragend ins
Bandgefüge ein und
ist definitiv in jeder
Beziehung eine Verstärkung
für den Haufen,
dessen einzigstes
feststellbares Manko
an diesem Abend wohl
die extrem übertriebene
Gestik des Keyboarders
war, der eher an einen
Gebärdensprachendolmetscher,
als an irgendetwas
anderes erinnerte. Die
lauten Zugaberufe nach
diesem starken
Auftritt stiessen bei
Majesty natürlich
nicht auf taube Ohren
und so wurde den
Zuschauern noch die
Hymne "Metal To
The Metalheads"
als Sahnehäubchen
serviert, bevor die
Jungs sich
hochverdienterweise in
der Bar ein paar
Jacky-Cola mit ihren
Fans hinter die Binde
giessen konnten.
Mit den nächsten paar
Zeilen geht ein
kleiner Wunsch von mir
in Erfüllung, denn
endlich darf ich ein
Livereview über die
Band schreiben, die
mir fast jeden Monat
einen Abend
musikalisch versüsst.
JUSTICE sind
Deutschlands wohl führende
Metalcoverband und
jedesmal pilgern
Zuschauer im
vierstelligen
Zahlenbereich zu den
Gigs des Fünfers.
Dies hat neben der
sympathischen Art der
Band, natürlich auch
mit der genialen
Songauswahl bzw. den
musikalischen Fähigkeiten
der Musiker zu tun,
die sich schon bei
bekannten Gruppen wie
Freedom Call, Shylock,
Evidence One u.v.a.m.
auf Tour bzw. auf
deren Longplayern
verwirklichen durften.
Wie üblich startete
die Justice-Show auch
diesmal mit der
Titelmelodie der
Fernsehserie Bonanza
als Intro, worauf die
Truppe anschliessend
zum warm werden die
Panteratracks "Domination"
sowie "Cowboys
From Hell"
darboten. Shows der
Franken kann man eher
als Event statt als
Konzert im herkömmlichen
Sinne bezeichnen und
so hielt sich die
Begeisterung der Menge
auch in Grenzen als
die Band ein eigenes
Stück aus ihrem
aktuellen Album "The
Hammer Of Justice"
ankündigte, was
allerdings nicht an
der Qualität der
Nummer lag, sondern
daran das die Fans
wohl lieber bei
allseits bekannten
Metal-Hits abfeiern
wollten, nachdem schon
die zwei Bands vorher
ausschliesslich
Eigenkompositionen
zockten. Da die
vorhergehenden
Formationen sich schon
dem "wahren
Stahl" widmete
und Justice nicht ihre
normale Spielzeit von
vier sogenannten
"Runden" zur
Verfügung hatte, kündigteSänger
Mitch an, das es aus
diesen Gründen in Marktsteft
leider keine
True-Metal-Runde geben
wird, was mich aus
Enttäuschung fast
dazu veranlasste
wieder nach Hause zu
fahren und mein treues
Schwert zu wetzen. Dafür
gab es allerlei
Interpretationen von
Metal neueren Kalibers
wie zum Beispiel In
Flames, Soilwork,
System Of A Down und
einen von den
Zuschauern
geschaffenen Pogopit
gab es natürlich auch
inklusive. Nach berühmten
zehn "Justice-Minuten"
Pause, die etwa das
doppelte unserer
Zeitrechnung betragen
dürften, kam endlich
die Musik zum Zuge,
die der Sohn meines
Vaters auch zu seinen
Favoriten zählt.
Bassist Wolfi shoutete
Grave Diggers
"Heavy Metal
Breakdown",
Gitarrist Frank machte
mit seiner "Fear
Of The
Dark"-Version
Bruce Dickinson
Kunkurrenz und bei
Metallica`s guten
alten "For Whom
The Bell Tolls"
durfte als
Special-Guest der Sänger
der Band N.O.T., der
übrigens aussieht wie
der jüngere
Zwillingsbruder von
Justice-Sänger Mitch,
sein Bestes geben. Es
soll sogar Stimmen
geben die behaupten
das die Coverstücke
von Justice live
besser als die
jeweiligen
Orginalinterpreten
klingen. Grösstenteils
kann ich dieser
Aussage wirklich
zustimmen. Das
abschliessende, sehr
beliebte Set der
"livehaftigen
Metaldisco" nennt
sich im fränkischen
Volksmund "Knüppelrunde"
und ich denke mal das
sich auch Leute die
noch nie einen
Beatabend besucht
haben ungefähr
vorstellen können
welche Metalgenres
dort den Ton angeben.
Nachdem auch der
letzte Dimmu
Borgir-Fetischist und
Slayer-Gröhler
restlos
zufriedengestellt
wurde, war Schicht im
Schacht und ein von
Jahr zu Jahr stärker
werdendes
Rockmania-Festival
neigte sich dem Ende
entgegen. Wer übrigens
schon immer mal
Maiden, Metallica oder
den
Waldschneckenfischbacher
Knabenchor live sehen
will, dem lege ich die
Homepage des Festivals
ans Herz, bei der man
sich eine Band für
die nächste Rockmania
wünschen und das Etat
des Veranstalters
sprengen kann. Aber
wir wollen ja mal
nicht unverschämt
sein. Is ja für nen
guten Zweck.
Manuel Liebler
Internet:
www.rockmania.de
www.justiceweb.de
www.truemetal.org/majesty
www.madog.net
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