Musik an sich Vocatus - Geld verdienen mit Beschwerden!

Artikel


Inhalt
News
Reviews
Leserbriefe
Impressum



Musik an sich
 
Ron und Sascha von 4Lyn am 30.04.2003 im Gespräch bei Rock In Den Ruinen
 

Es war ein regnerischer Tag und ich dachte mir schon, dass dies ein sehr schlechtes Zeichen sei. Nur der Gedanke an ein Interview mit 4Lyn und an den anschließenden Gig waren für mich Antrieb und Motivation genug, die Hoffnung nicht aufzugeben. Diese Hoffnung zahlte sich dann auch mit einem guten Interview und einem genialen Gig aus.

Nachdem ich von den letzten etwas anstregenden Tagen halb verschlafen und mit Kopfschmerzen in Dortmund ankam, wurde ich nach einiger Zeit angerufen und zum 4Lyn-Zelt gelotst. Dort wurde ich auch schon von der Band begrüßt, wobei ich aber Björn/Deee nicht sichten konnte. Man fragte mich kurz, ob ich die ganze Band interviewen wolle oder nur bestimmte Leute. Ich zuckte nur mit den Schultern und sagte, dass sie es sich einfach aussuchen können, je nachdem wie es ihnen gerade passt, da ich nun auch keine Ansprüche stellen wollte. Kurz darauf schnappte sich Ron einfach den Schlüssel zum Van und ich begab mich dann auch mit ihm dorthin. Später kann noch Sascha hinzu, den ich dann auch interviewn konnte. Ich hoffe nur, dass es für beide nicht sehr anstrengend war, da ich an den Tag selber heiser war und wohlmöglich wie eine Leiche aussah. Ich kann nur sagen, dass beide sehr cool und nett drauf waren, was mich beeindruckt hat.

Da Ron und Sascha nur gegen Mitte des Interviews beide anwesend waren und sonst nur einer von beiden, so dass ich zum Teil die gleichen Fragen gestellt habe, wiederholen sich hier wohlmöglich Fragen.

MAS: Was hast du eigentlich vor 4Lyn gemacht?

Ron: Ich hab alles gemacht. Ich habe als Koch gearbeitet, ich habe im Service-Bereich gearbeitet (sprich: Restaurant, Bedienung, Hotel). Dann...ehm...was habe noch gemacht? Im Einzelhandel habe ich gearbeitet, ich war mal Schuhverkäufer, ich habe Süßigkeiten bei meinen Eltern verkauft. Die haben so eine "Candy-Factory", so eine Candy- und Früchteladen. Ich war Tierpfleger, ich habe alles schon gemacht. Aber mein Hauptaugenmerk war immer auf die Mucke gerichtet.

MAS: Wie war das bei den anderen? Weißt du da was?

Ron: Ja, klar. Björn war früher Beleuchter im Theater, der Chino hat Grafikdesign studiert und der Rene hat grad eine Ausbildung bei der Lufthansa gehabt, die er dann aber wieder abgebrochen hat, als er zu uns gekommen ist. Er ist als letztes Mitglied zu uns gestoßen, nachdem unser letzter Gitarrist ausgestiegen ist. Das war ein Freund vom Sascha. Er war irgendwie ein Jahr vor seiner Zwischenprüfung und meinte dann: "Wisst ihr was Jungs, ich hab Bock darauf Mucke zu machen und ich komme dann halt zu euch."

MAS: Was würdest du oder was würdet ihr machen, wenn es mit 4Lyn irgendwann mal nicht mehr klappen sollte?

Ron: Wir haben aus Liebe zur Musik angefangen und ich denke mal, musikalisch wird jeder von uns was weitermachen, weil keiner von uns ohne Musik leben kann. Es funktioniert einfach nicht. Es kribbelt in den Fingern. Wenn du Gitarre spielst, dann spielst du das dein Leben lang. Und Musik machen, sag ich mal, ist das Lebensmaxim bei jedem von uns. Also wenn es 4Lyn mal irgendwann nicht mehr gibt...hmmm...was würde ich da machen? Ich würde auf jeden Fall weiter Musik machen, weiter singen. Ob jetzt bei der oder der Band, das ist wurscht dabei, aber an den Nagel hängen würde ich es nicht.

MAS: Wie habt ihr euch kennengelernt?

Ron: Ganz normal, Musikszene in Hamburg, jeder kennt jeden und so kam eben alles zusammen. Das ist eine ganz lange Geschichte, aber ganz klassisch. Bei Bandwettbewerben, bei irgendwelchen Festivals... und eine Rockszene hat auch immer Rock-Clubs. Da hat man mal den einen oder anderen kennengelernt. Das ist jetzt die neueste Version von 4Lyn, wenn du es so willst. Mit vier Personen habe wir den Deal damals bekommen, dann ist das Bandgründungsmitglied ausgestiegen, dann kam der Rene. Also jeder kannte nur einen... "Hey, wir hau mal den Schlagzeuger da rein!" oder "Der und der von meinem Tanzlehrer ist Gitarrist." Und so kam das langsam zusammen.

MAS: In den Medien bekommt man noch oft den Eindruck, dass ihr noch sowas wie eine "Nachwuchsband" wärt, obwohl ihr ja schon 2 Alben rausgebracht habt. Fühlt ihr euch als "Nachwuchsband"?

Ron: Wir sehen uns einfach als Band. In erster Linie sind wir vier junge Typen, die Mucke machen. Nur als Rock-Band generell verkaufst du viel weniger Platten als die Pop-Industrie. Als deutsche Rock-Band verkaufst du weitaus noch weniger Platten, als eine amerikanische Rock-Band. Als Metal-Band oder als Abgeh-Band steht das in keiner Relation. Ich meine, bei solchen gecasteten Scheißprojekten wie "Deutschland sucht den Superstar" handelt es sich ja auch um Newcomer, aber die lenkt keiner so, weil die von vornerein Stars sind. Und Rock'n'Roll, das ist meine Auffassung von dem Thema, duldet eigentlich keine Stars. Mir ist es also wurscht. Ich finde es cool, wenn die Leute zu den Shows kommen, wir Videos drehen können, Platten aufnehmen können und all sowas. Das ist auf jeden Fall eine ganz nice Sache für uns. Aber in erster Hinsicht ist für uns immer das Live-Spielen wichtig. Und... mein Gott... sind wir halt eine Nachwuchsband für die, aber uns ist es eh wurscht. Wir wissen, dass wir eine Band sind und ob es jetzt eine Nachwuchsband ist oder nicht.... jeder von uns hat schon seine 10 Jahre Roots was Musik angeht hinter sich und mittlerweile sogar noch mehr und das passt schon.

MAS: Ihr habt ja jetzt in Österreich, der Slowakei und Tschechien gespielt...

Ron: War ein Spaß.

MAS: War ein Spaß!?

Ron: Da kannte uns keine Sau. Es kannte uns keiner. Es waren immer so zwischen 50 und maximal 100 Leute da, was eigentlich schon viel war. Also ein paar kannten uns, aber nur ganz ganz wenige. Man hat einfach mal wieder bei null angefangen. In Deutschland können wir manchmal nicht normal über die Straße gehen ohne angehalten, angeglotzt oder gefragt werden, ob wir Autogramme geben können. In Tschechien kannst du machen, was du willst, Da kannst du alleine die Bühne aufbauen. Die Leute wissen eh nicht, wer du bist, also ist es wurscht. Wir haben da gar keinen Status genossen. Wir waren einfach eine ganz normale Band.

MAS: Ist das vielleicht manchmal unangenehm/frustrierend?

Ron: Überhaupt nicht. Wir kennen das, wir haben ja so angefangen und das vor weitaus weniger Leuten. Wir haben schon vor fünf Leuten gespielt. Das holte dich manchmal auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich meine, wenn du bei Rock Am Ring vor 10000 Menschen spielst, die mitsingen, und dann ein halbes Jahr später dann aufeinmal doch wieder vor 10 Leuten stehst, dann ist das immer eine ganz gute Relation. Im Höhenflug hast du eigentlich gar keine Chance. Deswegen ist sowas auch Gold wert... Von den Soundverhältnissen dort jetzt mal ganz abgesehen. Die verstehen da noch was anderes von Technik. Es ist halt wenig Geld da. Es sind halt viele Leute mit wenig Kohle, aber das, was sie haben, geben sie dann auch gerne. Sehr herzliche Menschen. Die Marta von Die Happy kommt ja auch aus Tschechien.

MAS: Kennt ihr euch?

Ron: Ja, man kennt sich auf jeden Fall untereinander. Ich bekam dann auch gleich eine SMS "Was? Ich hab gehört, ihr seid in Tschechien. Erzähl doch mal! Wie waren die Leute? Wie waren die Shows?" Ein sehr großes Maß an Herzlichkeit und Offenheit gegenüber anderen Leuten ist da. Klar, es sind auch ein paar Ganoven am Start, aber der Großteil der Menschen ist wirklich sehr nett. Die sind so nett gewesen, das ist sowas, was ich auch ich Deutschland oftmals vermisse. Das war echt cool.
Boah, ist das eine schlimme Band! Ich weiß nicht, ob man das jetzt auf dem Band hört.

MAS: Oh doch, das wird man auf jeden Fall hören.
Wenn du dir mal ein Land aussuchen könntest, in dem du mit der Band mal so richtig durchstarten könntest, welches würdest du wählen? Wo würdest du mit 4Lyn mal so richtig groß rauskommen?

Ron: In Dubai! In Dubai! In Dubai!

MAS: In Dubai?!

Ron: Ja. In Dubai, weil da alles extralarge ist. Wenn du durchstartest, dann startest du da schon richtig durch. Wenn du da die Massen begeistern kannst, dann kannst du das auf der ganzen Welt, weil du dann so viel Kohle im Arsch hast, dass du dir deinen eigenen Privat-Jet bauen kannst und dann kannst du überall spielen. Nein...wo ich gerne mal spielen würde, rein von vom Vibe her und von der Neugier, wären so Sachen wie Russland.

MAS: Russland?!

Ron: Ja, da würde ich gerne mal spielen. Neuseeland oder so, das wäre mal geil. Klar, Dubai war jetzt auch mehr oder minder ein Scherz. Aber wenn mal zu Hause gekifft wird und man sieht die RTL2-Berichte, da sieht man irgendwelche Hotels, die nur aus Glas und Gold bestehen, dann denkt man sich, man möchte da schon mal hin.

MAS: Was hältst du von der momentanen Entwicklung von Metal oder Crossover...

Ron: Stirbt grad wieder. Es geht wieder langsam zu den härteren Sachen oder besser gesagt, zu den rockigen Sachen. Das wird man auch auf unserem dritten Album hören. Sehen wir es so: Ich bin MC, ich rappe für mein Leben gerne, ich habe mein Leben lang nichts anderes gemacht. Ich war auf auf einem Curse-Konzert - wie gesagt, mit Curse habe ich ein Stück für seine neue Platte gemacht. Und ich war das erste mal seit Jahren wieder auf einem Hip Hop Konzert. Ich war teils echt erschrocken, wie wenig da im Publikum passiert. Okay, wenn Monsieur Curse die Bühne betritt, ist das was anderes, aber bei den Vorbands waren da alle sehr verhalten, mal werden die Arme gehoben, dann sind da mal zwei Leute, die von rechts nach links laufen, ein DJ, der dann Action macht. Das war mir damals einfach zu wenig. Und da fiel mir auch wieder ein, warum ich mich von diesem "Hip Hop" Ding - ich habe früher auch in einer Hip Hop Band gespielt - entfernt habe. Es war mir einfach zu wenig Entertainment. Leute, die sich "Rap" auf die Fahne geschrieben haben, mit Explosionen und bunten Glitzerhosen, zähle ich jetzt mal nicht dazu. Aber früher herrschte im Hip Hop einfach ein ganz anderer Vibe, die Leute sind abgegangen. Das ist heute nicht mehr so, jetzt wird halt lieber cool rumgestanden. Deshalb ist mir auch eingefallen, ich kann ja auch über Gitarren rappen. Funktioniert auch.

Hier gab es eine kleine Unterbrechung. Jemand fragte, ob Ron den Van etwas weiter nach hinten fahren kann, was in dem Moment aber nicht möglich schien.

Ron: Ich fahr Auto wie ein Besengter. Ich kann das nicht. Und nicht rückwärts bei Matsch.

Ron: Ähm...ja, ich freu mich, darüber, dass es 6000000 Bands gibt, aber über das Innovative nicht mehr so. Es ist klar, je mehr Bands es gibt, je größer dieser Pool wird, kommt auch mehr. Aber genau da stagniert es irgendwie. Gerade bei vielen neuen Bands, die krampfhaft versuchen wie 95 zu klingen. Uns hat man das ja auch damals vorgeworfen, weil das erste Album sehr Rap Metal lastig war. Und beim zweiten Album hat man dann gesagt:"Aha, sie können ja auch anders!" Aber das war nicht deshalb so, weil die Presse gesagt hat, wir würden hier so Rap Metal mäßig klingen. Wenn wir 100%ig gesagt hätten, wir wollen unser Leben lang nur Rap Metal machen, dann hätten wir das auch gemacht. Nur uns war das zu wenig. Ich wollte nicht immer nur rappen und schreien. Ich wollte auch mal singen und dann habe ich auch mal etwas Singen gelernt. Klar, es wird auf der neuen Platte sicher auch Rap geben, aber es stagniert sehr. Es klingt alles sehr gleich. Und ich muss schon ganz oft sagen: Gerade privat merke ich, dass ich sowas gar nicht mehr höre. Ich höre momentan sehr viele andere Sachen.

MAS: Was denn?

Ron: Grad seit dem Videodreh mit Curse und Gentleman habe ich sehr viel mit Reggae und Dancehall zu tun gehabt. Ich höre beides gemischt mit sehr viel gutem Hip Hop, was ich auch vermisst habe. Es gab lange Zeit für mich nichts spannendes im Hip Hop und das mittlwerweile auch wieder.

MAS: Ich habe mal irgendwo gelesen, dass ihr Reggae eigentlich nicht mögt?!

Ron: MEIN BASSIST mag kein Reggae und der flippt jedesmal aus, wenn er eine Bongo hört oder jemanden, der mit Jamaikanisch herkommt. Aber ich find es gut. Ich fand es schon immer gut. Ich habe schon immer gerne schwarze Musik gehört. Sei es Funk, soulige oder bluesige Sachen und eben ganz viel Hip Hop. Das sind nun mal meine Roots und das höre ich momentan gerne. Bei der Musik, die wir jetzt machen, gibt es momentan nicht viel neues. Viel gutes, aber nicht viel neues. Ich kann jetzt auch nicht sagen: "Ich mache die Musik und höre das jetzt auch nur." Selbst Max Cavallera hört z.B. John Lennon und die Beatles... "wir mögen kein Reggae". Kann doch nicht sein. Wer stellt denn so eine Behauptung auf.

MAS: Gibt es irgendein kommendes oder aktuelles Album einer bestimmten Band, auf das du dich freust?

Ron: Was kommt denn?

MAS: Z.B. die neue Platte von den Deftones...

Ron: Da habe ich schon ein Stück von gehört. Das war mal echt witzig. Ich fand`s sehr fuchsig. Ich habe es auch nur ein mal gehört. Aber ich bin Fan von den Deftones. Das meine ich auch so, es ist eine der wenigen Band, bei der ich dann auch in den Laden gehe und mir die CD kaufe. Ich lasse sie mir nicht besorgen, nein. Weil ich Fan bin, gehe in den Laden und kaufe mir die CD selbst. Man kann ja auch die Plattefirma anrufen und sagen, dass man eine Promo-Kopie haben will, das kannst du als Bandmitglied machen. Das mache ich auch oft bei Sachen, die ich nicht kenne oder ich mir mal anhören will, aber wenn ich Fan bin, dann kaufe ich mir das.

Ron: Ja, Deftones... Was gibt es denn noch, was kommt denn noch raus?

MAS: Gute Frage. Ja...z.B. diese neue Platte von dieser neuen Band mit dem Namen Evanesence aus den USA?!

Ron: Furchtbar! Furchtbar, das brauch kein Mensch. Okay, die sind auf Platz 4 in den Staaten eingestiegen. Aber ich war davon nicht angetan. Sind bestimmt gute Musiker, aber es klingt mir alles schon sehr kalkuliert und sehr nach Pop-Hymne. Dann noch mit einem Hochglanzvideo. Ich habe nichts gegen Hochglanzvideos, aber ich habe was gegen zu kalkulierte Musik. Wer weiß, vielleicht nehmen die das auch ernst, was die machen. Es klingt nur nicht so.
Also eine Platte, auf die ich mich sehr gefreut habe, war das neue Emil Bulls Album. Die neue Surge Platte, die Rotlicht war sehr gut. Da bin ich auch ein sehr großer Fan von den Surgern. Obwohl... die habe ich geschenkt bekommen, muss ich ganz ehrlich sagen. Aber es kommen sicherlich noch viele gute Alben raus, da bin ich sicher. Was noch rauskommt, das kann man auch noch hier schreiben: Es gibt eine sehr talentierte Hip Hop Band, die ich auch durch den Curse kennengelernt habe. Sie heißt ITALO RENO & GERMANY. Das kannst du dir merken. RENO wie die Schuhmarke.
ITALO RENO & GERMANY. Die bringen jetzt eine Platte raus und die wird auch der Knaller. Und ich freue mich natürlich auf unser drittes Album.

MAS: Wisst ihr schon, wie es klingen soll oder klingen wird?

Ron: Da kann ich mich noch nicht festlegen. Wir haben jetzt 7 Songs fertig und aus 7 Songs machst du kein Album. Das Minimum sind 20 Songs. Eigentlich noch lieber viel viel mehr. Aber da kann noch alles passieren. Wir sind da jetzt nicht so festgefahren und das finde ich halt geil. Wir hatten jetzt vor einem Monat so ein bisschen ein kreatives Loch, aus dem wir aber jetzt wieder raus sind. Das kam von einen Tag auf den anderen. Auf einmal hat wieder alles funktioniert. Dazu kamen private Probleme meinerseits und Pipapo, so dass ich vor einem weißen Blatt Papier saß und nicht wusste, was ich schreiben sollte. Das hat sich jetzt aber alles gelegt und entspannt. Es wird aber rockig, das stimmt schon. Die Songs, die wir jetzt haben sind schon extrem rockig. Wir haben dann aber auch 3 Songs, bei denen man sagt "Mann, das hätte man den Jungs aber jetzt nicht grad zugetraut und auch gar nicht erwartet." Es wird auf jeden Fall eine dicke runde knallige Sache.

MAS: Jetzt kommt ja bald eure neue Single raus...

Ron: Die ist doch schon raus, oder? Warte mal.

An der Stelle kam Sascha/Chino in den Van. Ron blieb noch etwas, um auf die restlichen Fragen zu antworten. Darauf ging er aus dem Van und kam am Ende, nachdem ich die Fragen vom ersten Teil des Interviews Sascha stellte, wieder.

Sascha: Hallo, hier ist ja derbe Action.

Ron: Komm rein. Sag mal, ist unsere neue Single schon draußen?

MAS: Also ich dachte, die kommt jetzt am 12. Mai.

Sascha: Ganz genau, korrekte Information.

Ron: Da siehste mal, mein Drummer weiß besser Bescheid als ich. Und ja, am 12. Mai kommt unsere 2-Track Single BLITZKRIEG BOP bzw. HEY HO, LET'S GO. Aus gegebenem Anlass aber nicht im Namen vom Krieg, bevor jetzt alle Leute wieder anfangen durchzudrehen.

MAS: Warum habt ihr grad diesen Song gecovert?

Sascha: Da dieser Song Blitzkrieg Bop so überdurchschnittliche stark beim Publikum angekommen ist, haben wir uns im Nachhinein entschieden, diesen Song als Non-Album Track für die Collectors Box und als dritte Single zu veröffentlichen.

Ron: Die limitierte Collectors Box war ein kleines Special, was sich ein paar Fans bestellen konnten. Da war dann das Album plus die 3 Singles dabei. Ist alles in einem Design und es sieht wirklich sehr spaceig aus.

Sascha: Die Resonanz bei dem Song war halt so groß, dass wir uns gedacht haben, wir machen das mit dem Song, weil er eben nicht auf dem Album ist, so als ein Special-Ding, als Kaufreiz. Ja, eben wegen der Resonanz und weil wir bei dem Song selber ziemlich abgehen.

Ron: Und es gibt nur 1000 Stück!

Sascha: Ja, und weil wir nach wie vor den Ramones Tribut zollen. Wir sind Fans der Band und die Leute, die die Musik hören, wissen auch, dass da zwei verstorben sind. Von daher war es für uns eben Anlass genug diesen Song zu veröffentlichen.

Ron: Wir wollten auch grad den Kids ein paar Klassiker näher bringen.

MAS: Was haltet ihr von dem aktuellen Ramones Tribut Album (We're A Happy Family), welches jetzt zuletzt veröffentlicht wurde?

Ron: Unter aller Sau war das. Also ich, jemand der die Ramones eigentlich gut findet... Also ich weiß nicht. Ich war schon etwas erschrocken, als ich dann die Rob Zombie Version von HEY HO, LET'S GO gehört habe.

Sascha: Ich meine, es ist grundsätzlich immer schwierig. Es gibt Songs, die darf man eigentlich nicht covern. Es war bei uns auch eigentlich nie der große Konzeptgedanke hinter dem Song. Wir haben ihn einfach aus Spaß immer mal gedaddelt und der Song hat so viel Spaß gebracht und da er noch von den Ramones war, war das für uns einfach nur supergeil.

Ron guckt aus dem Fenster und spielt eine Weile auf einige weibliche Individuen an, die ihm wohl ins Auge fielen.

Ron: Die Frau da vorne ist so obercool. Also die eine von den beiden da vorne ist so richtig hot! Die da mit dem Schachbrettrock.

MAS: Ich habe jetzt noch eine Frage für euch, die euch wahrscheinlich nervt, ihr nicht beantworten wollt oder die euch wahrscheinlich schon oft gestellt wurde. Naja, ich stelle sie mal jetzt trotzdem: Inwiefern hat euch die Situation im Irak beeinflusst? Wie steht ihr zu dem Krieg und der Politik, die dahinter steckt?

Sascha: Es ist schon ziemlich schwierig, sich dazu in einem musikorientierten Interview zu äußern, weil wir nicht wirklich eine politisch angagierte Band sind. Wir interessieren uns natürlich dafür und sind auch wie jeder andere von dieser Situation umgeben. Aber wir bekommen auch nicht den großen Informationsfluss so wie viele andere.

Ron: Sagen wir mal so: Wir haben was gegen Leute, die Länder regieren und pistolenschwingende Heros sind. Ob es jetzt die eine oder andere Seite ist, Krieg ist generell mal Shit.

Sascha: Es gibt viele Bands, die einfach das Maul aufreißen und das lieber nicht tun sollten. Wir lieben es Musik zu machen. Das ist unser Job und das ist unsere Aufgabe. Und keiner von uns ist so gut in die Politik involviert, um da tatsächlich qualitativ gute Antworten auf politische Fragen geben zu können. Natürlich interessiert es uns, es ist eine heftige Situation, die uns alle angeht, aber sich da politisch zu äußern ist für uns nicht der richtige Weg.

Ron: Wir wollen den Kids einfach nur eine gute Zeit schaffen, da es sowieso schon genug Scheiße im Fernsehen gibt.

Sascha: Aber was jetzt nicht das Gegenteil heißen soll. Die Leute sollen sich für Politik interessieren und sollen sich auch um Gottes Willen mit solchen Problemen auseinandersetzen, aber wir sind nicht diejenigen, die das nach außen bringen können oder dürfen. Schwieriges Thema. Man wird aber auch oft danach gefragt und es gibt auch Bänsch...

Ron: Bääääänsch!!!

Sascha:...ehm... Bands, die haben politische Ambitionen. Sei es von ihren Texten her oder sei es einfach von ihrer Attitüde, einfach, warum sie Musik machen. Davon gibt es 1000 Bands. Wir haben da jetzt nicht so die politische Aussage.

Ron: Trotzdem sind wir dagegen und ich habe extra mein USA-BATMAN-T-Shirt mitgenommen. Ich habe nämlich ein T-Shirt mit einer amerikanischen Flagge drauf und einem BATMAN-Zeichen drüber.

MAS: Trägst du das gleich auf der Bühne?

Ron: Joah, mal sehen. Weiß ich nicht. Vielleicht wird das heute mein Statement. Aber in erster Linie ist heute Rock In Den Ruinen und da kracht es mal.

MAS: Mit welcher Band würdet ihr gerne mal touren?

Ron: Touren sind immer witzig, aber ich würde lieber gerne mit Bands touren, die ich eigentlich gar nicht kenne und die ich erst mal kennenlernen muss. Wenn ich mit einer Band toure, die ich über Jahre hinweg gehört habe, um dann festzustellen, dass die so cool eigentlich doch nicht sind, da zerplatzen dann ganz viele Seifenbläschen. Wir haben jetzt z.B. ein großartiges Erlebnis mit der Band DREDG aus Amerika gehabt. Das war eine Band, von der ich immer nur so nebenbei was gehört habe. Auf einmal standen die vor uns und...

Sascha:...die kamen aus einer ganz anderen Musikrichtung...

Ron: Ja, richtig. Mehr so avantgarde. So voll abgefahren, mit abgefahrenen Instrumenten. Das waren so Menschen, da habe ich mir gesagt: "Wow, solche Menschen triffst du nicht oft im Leben." Und bevor ich jetzt irgendwie mit irgendwelchen riesengroßen Namen aus Amerika oder sonstwoher anrücke, die Millionen Platten verkauft habe, toure ich lieber mit Bands, die ich überhaupt nicht kenne.

Sascha: Es gibt bestimmte Künstler, die einen zur Musik gebracht haben oder inspirieren und auch großartig sind. Es ist genau so, wie schon Ron sagte, dass da auf einmal irgendwelche Zeifenblasen zerpla...ehm...Seifenblasen zerplatzen.

Ron: Seifenplatzen zerblasen.

MAS: Ja, eigentlich habe ich jetzt keine Fragen mehr, aber ich könnte jetzt die Fragen nachschieben, die ich schon Ron gestellt habe.

Ron: Ja, okay. Ich geh dann mal ganz kurz, ich muss noch telefonieren.
Sascha: Na dann mal viel Erfolg.

Ron verließ den Van vorerst und kam am Ende noch mal rein.

MAS: Okay. Also: Was würdest du eigentlich tun, wenn es mit 4Lyn nicht mehr weitergeht? Musik?

Sascha: Definitiv! Die Entscheidung war schon da noch bevor wir "Erfolg" hatten oder die Möglichkeit hatten einigermaßen davon leben zu können. Wir haben alle schon vor irgendwie 10 Jahren aus Leidenschaft mit Musik angefangen, weil wir Musik machen oder Songs schreiben wollten, die wir selbst gerne hören. Und das ist nach wie vor der Antrieb der Band. Wenn das mal kaputt gehen würde, würde ich nach wie vor jeden Tag Musik machen wollen. Ich würde wie immer in den Proberaum gehen, würde mir Musiker suchen, mit denen ich das Ziel vor Augen habe, geile Songs zu schreiben. Egal in welcher Form. Mein komplette Leben würde aus Musik bestehen, in welcher Form auch immer. Ob das nun Schlagzeugspielen, Singen, Gitarrespielen oder was auch immer ist. Aber definitiv Musik.

MAS: Was machst du neben 4Lyn? Hobbys? Interessen?

Sascha: Ja, Hobbys und Interessen gibt es viele. Aber wir versteifen uns, okay was heißt "versteifen". Für uns ist es halt das Größte, zu dritt oder zu viert - ab und zu auch mal mit Ron - im Proberaum Musik zu machen. Also wenn wir nicht grad so wie jetzt hier Konzerte machen, sitzen wir in Hamburg im Proberaum und machen Musik. Ich habe vorher Grafikdesign studiert, ich zeichne nach wie vor sehr gerne. Wenn ich nach Hause komme, nehme ich mir dann auch die Zeit. Man experimentiert am Rechner... Es sind eben verschiedene Sachen. Es gibt viele Leute, die in Deutschland Musik machen und davon leben müssen. Dann ist es schwer nebenbei noch irgendwelchen anderen Jobs zu machen, weil mir niemand so flexible Arbeitszeiten geben kann, so dass ich davon irgendwie leben könnte. Das geht einfach nicht. Am Wochenende haben wir grundsätzlich meistens Konzerte, in der Woche Proben und dann besprechen wir noch technische Sachen... Wir sind da an 7 Tagen 24 Stunden dabei. Das ist für uns einfach das leben. Es ist nicht so, dass wir einen Job haben, der morgens um 8 Uhr beginnt und um 16 Uhr endet, und es dann eine andere Seite unseres Lebens gibt, das Privatleben. Das schwierige an dem Job ist es, dass sich alles sehr vermischt. Du hast dein Hobby, die Musik, was du liebst und das dann auf einmal zu deinem Beruf wird. Wobei Arbeitsverhältnisse und familiäre Grenzen verschwimmen. Man hat nicht mehr nur das Arbeitsverhältnis oder nur Freundschaft. Das hat was Abgefahrenes und das ist auch echt schön. Man ist manchmal 6 Wochen mit ein und denselben Leuten und man streitet sich nicht, sondern man hat echt viel Spaß.
Da spielt übrigens eine geile Punk-Band hier grad im Hintergrund.

MAS: Wie fandest du eigentlich die Band davor, die Ron nicht so gut fand?

Sascha: Hiervor oder die davor?

MAS: Ich glaube, das war die hiervor?!

Sascha: Also habe mir die Band jetzt davor angeguckt und ich war richtig begeistert. Also die waren richtig gut. Grad in der Beziehung sind wir sehr unterschiedlich. Ron kommt mehr so aus der Hip Hop Ecke, ich bin da mehr auf der Grunge Ebene, also wir haben schon sehr unterschiedliche Geschmäcker. Genau das ist es, was 4Lyn ausmacht. Jeder kommt aus seiner eigenen Schiene bringt was mit ein und 4Lyn ist das Endprodukt.

MAS: Welche Bands haben dich denn beeinflusst oder inspiriert? Oder welche Bands gefallen dir besonders?

Sascha: Zum Schlagzeug spielen war das einmal ganz klar Helmet. Dieser Sound vom Schlagzeug war einzigartig. Ich war damals Fan von Matt Cameron von Soundgarden, von Pearl Jam war ich auch sehr großer Fan. Das waren Leute, die mich damals zum Trommeln gebracht haben. Musikalisch gibt es natürlich 1000 Leute, die interessant sind und gute Musik gemacht haben. Früher war ich natürlich ganz großer Nirvana-Fan. Ich höre da aber sämtlich Sparten. Es ist nicht so, dass ich jetzt sage: "Ich höre nur Hip Hop oder nur Rock." Es gibt da in sämtlichen Sparten interessante Sachen. Überall gibt es Leute, die mich inspiriert haben. Sei es beim Trommeln die und die Band oder beim Songwriting die Band.

MAS: Gibt es irgendein kommendes oder aktuelles Album einer bestimmten Band, auf das du dich freust?

Sascha: Also ich habe lange auf das neue Emil Bulls Album gewartet, genauso wie die anderen. Wir kennen ja auch die Band persönlich. Wir haben sehr viel telefoniert und rumgeschnackt, da wir ja alle sehr gespannt darauf waren. Wir haben jetzt auch die ersten Songs gehört und die klangen auch supercool. Was gibt es denn sonst noch für Alben, auf die ich mich freue? Es kommt ja jetzt noch ein ganz besonderes Album raus, auf das ich micht gefreut habe. Ich kommte jetzt nicht drauf. Hmmm, schwierige Frage.

MAS: Was ist z.B. mit dem neuen Deftones Album?

Sascha: Da bin ich auch sehr gespannt drauf. Da hat mir schon Ron von erzählt. Das soll relativ hart sein, da bin ich wirklich sehr gespannt drauf.

MAS: Jetzt kam ja auch die neue Placebo Scheibe, die einen guten Einstieg in Deutschland hatte.

Sascha: Da kenne ich nur den einen Song, den ich gut finde. Ich glaube, Ron ist extremer Fan von der Platte. Also viel kann ich dazu nicht sagen. Den einen Song fand ich sehr gut und von den alten Platten... da waren Songs... naja... Es ist schwierig, ich stehe auf alternativen Gitarren-Rock. Ist jetzt auch schwer zu beantworten. Aber Placebo ist cool! Was gibt es denn noch? Gespannt war ich auf die White Stripes Platte.

MAS: Enttäuscht?

Sascha: Nein, die Platte ist abgefahren. Es ist auch irgendwie eine abgefahrene Art Musik zu machen.

MAS: Ihr habt ja jetzt in Österreich, der Slowakei und Tschechien gespielt. Da wart ihr ja nicht so bekannt und musstet vor sehr wenigen Leuten spielen. War das unangenehm?

Sascha: Nein nein, das war okay. Wir haben so angefangen. Wir haben jahrelang aus Freude an der Musik in Jugendzentren gespielt, bei Eltern zu Hause, auf Hochzeiten, überall, wo es wahrscheinlich wirklich peinlich war. Aber in dem Moment, in dem man als Band die Möglichkeit hat, nach Tschechien zu reisen, wo wir zu dem Zeitpunkt nicht mal etwas veröffentlicht hatten, war uns allen klar, dass da kein großer Andrang sein wird. Das waren auch nicht unsere Erwartungen. Wir wollten dahin gehen, um den Leuten unsere Art von Rockmusik zu präsentieren. Wir wollten auch Spaß haben. Wir wollten dahin und einfach Party machen. Das war uns wichtig und ich war schon überrascht, dass da "überhaupt" oder "so viele" Leute da waren. Das waren so 200 Leute und natürlich waren da auch lokale Bands, die da ihre Freunde mitgebracht haben. Ich fand das schon cool. Im Vergleich zu Deutschland gibt es da auch keine so große Club-Szene und keinen so reichen "Standart". Das sind da schon ärmliche Verhältnisse. Es gibt da nur ein ganz kleines Pult, keine Monitorwege für die Band... es gibt da fast gar nichts. Es ist schon alles sehr minimalistisch. Ich habe es ja schon angesprochen, es war für uns die erste Möglichkeit ein bisschen ins Ausland zu gehen und zu spielen, wo wir vorher noch nie Fuß gefasst hatten. Von daher war das eine ganz gute Möglichkeit und eine sehr gute Erfahrung.

MAS: Wie sieht es mit dem neuen Album aus? Gibt es denn schon einen Namen?

Sascha: Wir verkriechen uns da schon im Proberaum und schreiben 7 Tage die Woche und versuchen auch für uns einen neuen Weg zu finden, Songs zu schreiben. Denn ich glaube mal, jede Band befindet sich vor jedem neuen Album in einen Findungsprozess. Man will ja keinen Song zwei mal schreiben. Wir nehmen uns da auch dementsprechend viel Zeit, aber es wird definitiv wie 4Lyn klingen und es wird nach wie vor Rockmusik sein. Wir sind.. ehm.. ja, das es ist schwer. Frag einen Musiker, wie seine Musik klingt, und du hörst ihn stottern, so wie mich jetzt grade. Man versucht einfach die Musik zu machen, die einem selbst am meisten gefällt. Ob die anderen jetzt sagen, dass es New Metal/Crossover vom feinsten ist, interessiert dann in dem Moment auch gar nicht. Also wir sitzen da und machen Rockmusik und es wird auch nach Rockmusik klingen. Ohne es jetzt schon in eine Schublade zu schieben kann ich sagen, es wird rockiger klingen. Es wird nicht so sehr in Richtung New Metal oder Crossover gehen, sonderm mehr in die klassische Rock-Richtung. Wir wollen da auch viel Harmonien miteinbringen. Wir wollen da jetzt nicht eine Rap-Strophe und dann wieder eine Gesang-Refrein. Das klingt öde. Wir wollen versuchen, irgendwie ein Stück weiterzukommen. Und das ist nicht ganz einfach. Manchmal schaffst du es in 5 Minuten deinen Part zu schreiben und manchmal erst in 3 Wochen.

MAS: Sehen die Songs auf der Platte dann so aus, wie ihr sie auch wolltet, oder kommt es schon vor, dass ihr da mal etwas ändern müsst? Kommt es vor, dass ihr dann sagt:"Wir wollen das eigentlich so machen, aber es wäre dann besser es anders zu machen, weil es sich dann vielleicht die Leute lieber anhören?"

Sascha: Also Kompromisse funktionieren da nicht, aber man kann es so machen. Der Musikmarkt funktioniert so. Das siehst du auch, wenn du dir die Charts anguckst. Das ist Musik, die funktioniert. Die wird auch nur auf Grund dessen auch gemacht. Da geht es nicht um musikalischen Anspruch oder Innovation, sondern es geht da einfach nur um Verkauf. Wenn wir das gewollt hätten, hätten wir nie angefangen Rockmusik zu machen. Erst mal kannst du damit nicht sonderlich viel Geld verdienen und außerdem dauert das Lernen des Instrumentes viel zu lange. Aber auf Grund dessen, dass wir uns schon lange mir dieser Branche auseinander setzen müssen oder auch Gespräche mit Plattenfirmen haben, kennt man gewisse Kriterien, aber man geht da nicht großartig darauf ein. Man versucht einfach die Songs wie immer so spannend zu schreiben, wie man sie auch selbst cool findet. Wenn dann die Plattenfirma sagt, dass das cool ist, dann freut man sich um so mehr. Aber speziell wir würden nie Songs nach dem Schema einer Plattenfirma schreiben wollen. Das ist und war nie der Anspruch der Band. Dafür machen wir einfach zu lange Musik. No Chance!

MAS: Gibt es unter den Hörern oder den "Fans" jetzt bekannte Gesichter oder Leute, die ihr schon besser kennt?

Sascha: Ein paar Gesicher haben wir immer wieder getroffen. Wir haben Leute auch näher kennengelernt, weil sie auch öfters zu Shows kommen. Es ist ja nicht so, dass wir uns nach den Shows einfach verziehen und kein Mensch uns mehr sieht, sondern eher im Gegenteil. Wir stehen dann vor der Bühne, da ist was los, da ist Party und da wollen wir auch hin. Von daher haben wir da auch Kontakt zu "Fans". Sie sind einfach musikbegeistert. Wie ich z.B., ich bin auch "Fan" von Bands. "Fan" klingt immer so komisch. Aber da gibt es schon..."Freunde" könnte man schon mittlerweile dazu sagen, die zu gewissen Konzerten kommen, vielleicht zu zweit oder zu dritt, wo man sich dann auch freut, wenn man sich dann auch wieder trifft und mal nett unterhält. Es ist ja nicht mehr so auf einer ganz einfachen Schiene, sondern man freut sich wirklich.

MAS: Ja, ich würde mal sagen, das war jetzt alles.

Sascha: Ich hoffe mal, ich habe da jetzt nicht zu sehr den Antorten von Ron widersprochen.

MAS: Ach, nein. Vielen Dank! Hat mich sehr gefreut.

Ron kam in dem Moment in den Van zurück. Ich bedankte mich noch mal kurz bei Sascha, der dann ging, und kurz darauf bei Ron, der mich mit einem "Adios" verabschiedete. Sehr nette und intelligente Leute, die den Respekt ihrer Hörer nicht nur für ihre Musik verdienen, sondern auch für ihre offene und lockere Art. Später rockten 4Lyn noch bei Rock In den Ruinen was das Zeug hält. Selbst der schlammige Untergrund und das verregnete und schwüle Wetter konnten da gegen die gute Stimmung nicht ankommen.

Niko Alexopoulos (mit freundlicher Unterstützung von Sarah Zielasko)

www.4lyn.de
www.rodeostar.de
www.emilbulls.de
www.italoreno.de
www.curse.de

 

Inhalt | Impressum | News | Reviews | Leserbriefe
zur Homepage | eMail Abo bestellen | Download aktuelle Ausgabe