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NO MERCY FESTIVAL (17.04.01)
Etwas über 365 Tage hab ich gewartet, und dann war es wieder soweit.
No Mercy steht ins Haus!!! Die Frage war, ob das Vorherige noch mal zu
überbieten war (Cannibal Corpse, Immortal, Vader, Dark Funeral,
Marduk, etc).
Los ging es mit soviel ich noch weiß mit Bal-Sagoth. Da ich wenig,
oder besser gesagt bis auf ein Lied nichts kannte, war es auch
dementsprechend schwer, sich in einer ½ Stunde einen wirklichen
Eindruck machen zu können. Das gleiche war bei And Oceans der Fall.
Doch mit Sinister kam für mich die erste interessante Band, die ich zu
meiner Schande nicht gleich erkannt habe. Weil ich nur altes Material
von ihnen habe, sorgte das Erscheinungsbild von einer Frontfrau und
aber bekannten Songs für leichte Ratlosigkeit. Doch mein Gott, die
Stimme haute einen echt um. Die Ansagen der Songs in einer 0190
Nummer-Stimme, und die Songs in Chris Barnes ähnlichen Tiefenregionen.
Respekt! Den Songs fehlte nicht an ihrer alten Agression und der
Sound ging auch voll in Ordnung.
Mystic Circle haben immer noch einen schweren Stand mit ihrem Image,
das aber ja nur auch mehr oder weniger zu den Akten gelegt wurde.
Black Metal ist halt auch viel Show und die, die auf fiese Blicke und
Posing stehen, dürften eigentlich nicht zu kurz gekommen sein. Selbst
mich, als kein großer Black Metal Fan, konnten einige Stücke
überzeugen. Weiter ging`s mit God Dethroned, die zwar schon lange bei
der Stange sind, aber mich noch nicht wirklich in ihren Bann gezogen
haben. Im Gegensatz zu Amon Amath. Klar hab ich öfter mal was über sie
gelesen und gehört auch, aber dass die Anhängerschaft von ihnen solche
Ausmaße hat, hätte ich nie gedacht. Da war ja wohl fast jeder am
Mitgrölen und kannte den Text (Ausnahme: ein ungebildeter Schreiber).
Also sehr geil kann ich nur sagen! Auch der Sänger kam sehr
sympathisch rüber und brachte echt witzige Sprüche, die man von so
einem "Brecher" nicht so gleich erwartet hätte.
Ja, und dann kamen meine heißen und heimlichen Headliner: Vader! Bis
jetzt immer eine Bank, wenn es um`s Live spielen geht. Auch diesmal
wieder volles Brett und der Mob ging ordentlich mit. Gute Songauswahl,
guter und druckvoller Sound. Doch dadurch, dass vorne in der ersten
Reihe immer zwei Personen kurz vor der Schlägerei standen (waren
übrigens nicht die ersten) und die eine Person auch zu meinem
Freundeskreis zählt, war es schwer, sich auf die Show zu
konzentrieren.
Mortician live? Naja, da war ich schon sehr skeptisch. Mit
Schlagzeuger und demselben Sound (wo meine Anlagenboxen immer schon
halb bei verrecken)? Doch, doch, alles möglich! Und sogar sehr gut.
Auf die Splatterfilmauschnitte, die es ja auf CD zu Haufen hagelt,
wurde durch die kurze Spielzeit verzichtet und sich nur auf das
wesentliche begrenzt. Auch wenn der Sänger viel kleiner ist, als er in
den Bookletbildern rüberkommt, konnte er genauso grunzen wie auf CD.
Da waren echt alle baff und die kurzen Songs brummten nur so über die
staunenden Zuschauer hinweg, die nur da standen und den Mund nicht
wieder zu gekommen. Der einzige Kritikpunkt wäre vielleicht das
Schlagzeug. Klar ist es unmöglich so zu spielen, wie auf CD der
Drumcomputer, aber oft klang es etwas konfus, wenn er die Snare (die
auf CD nur so durchrattert) manchmal versucht, mitzuspielen, und
manchmal nicht und sich dann nur auf die Base beschränkte. Schauen wir
mal, wie es beim Wacken läuft.
Und als letztes gaben sich dann noch Marduk die Ehre, die dasselbe
Problem hatten, wie Deicide letztes Jahr. Bis zum Schluß hielten es
wieder nur die ganz Harten aus. Trotzdem hatten Marduk wieder das
höchste Stimmungslevel und die größte Anhängerschaft hinter sich.
Jonas
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