West Of Eden
Whitechapel
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Die 1995 in Göteborg gegründete Folk-Rock-Band West Of Eden hatte ich zuletzt mit ihren Alben Taube, und zur Weihnachtszeit mit Next Stop Christmas vorgestellt.
Mit Whitechapel ist nun die neue Platte erschienen. Mit dem Albumtitel verbindet man automatisch einen Stadtteil im Osten London's, der untrennbar mit den schrecklichen Ereignissen zwischen den Jahren 1888 und 1891 verbunden ist. Dort war es, als Jack The Ripper etliche Frauen ermordete.
Mit gleicher Besetzung und wiederum einigen Gästen hat man das Album eingespielt und ein Werk geschaffen, das auch hier spontan vermuten läßt, es wäre eine typische britische Folkband am Werke, und das auch noch mit dem Geist der Siebziger, da strahlt vor Allem Fairport Convention durch. Jenny Schaub mit ihrer klaren Stimme, die mitunter auch an wenig an Sandy Denny oder Maddy Prior erinnert, der ständige Hauch keltischer Folklore, dass Alles, und noch viel mehr, ergibt auch auf diesem Album eine herrliche Stimmung, die sofort fesselt, auch mit diesen Wechseln zwischen ruhigen und melancholischen Songs oder solchen, die viel moderner und kraftvoller abgehen, wie "Harry the Hawker", sogar mit einem Hauch von The Pogues, wie ich meine.
Und so hat man eine Art Konzeptalbum geschaffen, das Inspiration aus den damaligen schlimmen Ereignissen gewonnen hat, dazu ist es hilfreich und lobenswert, dass man im separaten Booklet die Möglichkeit hat, sich aller Texte zu bedienen. Begleitet wird die Kernband auch wieder von Gästen, erneut dabei ist Fiddler John McCusker, aber auch Ron Block aus dem Country-Genre spielt auf.
Einer der Texte, zu "The Awful Execution of Charles Christophe Robinson", stammt von einer gewissen Kate Eddowes, die angeblich dem Ripper auch zum Opfer gefallen sein soll, und in den Texten widmet man sich grundsätzlich thematisch ohnehin den damaligen schrecklichen Ereignissen.
Ja, ich wiederhole mich (gerne), wenn ich behaupte, dass eine der besten britisch-keltischen Folkbands aus Schweden stammt, denn erneut ist West Of Eden ein hervorragendes und beeindruckendes Album gelungen! So ist es das exzellente Zusammenspiel von Akkordeon, Tin Whistles, Mandolinen, fiddle, das diese Stimmung ausdrückt. Und hinzu kommen jene Songs mit Bläserarrangements, die #3 und 8, die einen Hauch der britischen Band Home Service einbringen. Ansonsten muss man nicht den einen oder anderen Song besonders hervorheben, weil die Musik als Ganzes, wie aus einem Guss, wirkt, und jedes einzelne Stück strahlt darüber hinaus noch reichlich Individualität aus.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Whitechapel Blues
2 The Ten Bells
3 Nothing
4 RadAll About It
5 Catch Me When You Can, Mr. Luck
6 The Awful Execution of Charles Christopher Robinson
7 Harry the Hawker
8 The Register of Shame
9 Mudlarking
10 Darkn Annie
11 Sweet Violets
12 We Will Never Be Afraid Again
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Besetzung |
Jenny Schaub (lead vocals, accordion, tin whistle)
Martin Schaub (lead vocals, acoustic guitar, cittern, mandolin, piano, keyboards, brass arrangements)
Lars Broman (fiddle, viola, backing vocals)
Henning Sernhede (electric and acoustic guitar, tenor guitar, lap steel, banjo, backing vocals)
Martin Deubler Holmlund (double bass, electric bass, backing vocals)
Ola Karlevo (drums, bodhrán, cajon, percussion, type writer, backing vocals)
Guests Of Eden:
Damien O'Kane (banjo - #1)
Ron Block (banjo - #7)
Steph Geremia (flute - #10)
John McCusker (whistle, fiddle and accordion - #11)
Roy Andersson (alto horn - #3, trombone - #8)
Jonathan Kronevik (cornet - #3, 8)
Magnus Stranne (euphonium - #3, 8)
Kristian Karlstedt (tuba - #3, 8)
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