Carl Magnus Neumann, Ketil Gutvik, Ingebrigt Håker Flaten, Paal Nilssen-Love
New Dance
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New Dance, das neue Album aus dem Hause PNL mit Beteiligung des in Noise-/Jazz- und Contemporary-Kreisen sehr aktiven Paal Nilssen-Love, hat zunächst mal eine sehr interessante Entstehungsgeschichte.
Drei Musiker dieses Quartetts, nämlich Neumann, Ketil Gutvik und Paal Nilssen-Love haben Ende der neunziger Jahre zusammen mit zwei weiteren Größen der experimentellen Jazz-Szene, nämlich Björnar Andresen und Eivind Opsvik, musiziert, einem Quintett in dem die alte Garde des skandinavischen Jazz auf die jungen Wilden derselben Szene stieß. Diese Aufnahmen wurden 2019 ausgegraben und veröffentlicht und zu diesem Anlass fanden sich eben die drei genannten Mitglieder wieder zusammen.
Der inzwischen verstorbene Björnar Andresen wurde von Ingebrigt Håker Flaten ersetzt, wo das fünfte Mitglied abgeblieben ist, ist mir nicht bekannt. Zum Release der CD-Box sollte dann eigentlich ein überwiegend improvisierter Gig gespielt werden, aus dem dann später Material für ein neues Album entstehen sollte, jedoch war man von den Liveaufnahmen so begeistert, dass man diese zum Debüt des Quartetts machte.
Und das durchaus zu Recht. Denn die Qualität der vier Stücke mit Längen zwischen knapp 10 und etwas über 30 Minuten ist musikalisch, instrumental und klanglich beeindruckend. Sind viele Werke, an denen Paal-Love beteilgt ist, für meinen Geschmack schon etwas überambitioniert und gleiten über die Grenze zum Krach, so hört man hier vier Musiker mit viel Elan, instrumentellen Können und Experimentiergeist musizieren, ohne auch nur ein einziges Mal über das Ziel hinauszuschießen. Die Stücke sind mitunter sogar eher minimalistisch angelegt, leben von einem Spannungsbogen und dem langsamen Aufbau (und natürlich auch immer wieder der Dekonstruktion), viel Atmosphäre und immer wieder spannenden Einfällen. Im Gegensatz zu vielen anderen Genrewerken erhalten die Instrumente zwar auch immer wieder Raum für ihre kontemporäre Entfaltung, aber es gibt keine minutenlange Ausschweifungen, welche letztlich im Lärm münden.
Ein wirklich spannendes und hörbares Werk aus dem bereich des experimentellen Jazz/Noise, das sich auch für Einsteiger eignen sollte.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Å så et Frø | 11:03 |
2 | New Dance | 30:54 |
3 | Det er Kjærlighet | 11:24 |
4 | Dett var Dett | 9:46 |
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Besetzung |
Acoustic Guitar, Electric Guitar: Ketil Gutvik
Alto Saxophone: Carl Magnus Neumann
Double Bass: Ingebrigt Håker Flaten
Drums, Percussion: Paal Nilssen-Love
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