Meinungsmonument
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Das Meinungsmonument startet ganz verheißungsvoll. Der Gesang wendet sich am Rande des Hardcore gegen den Turbokapitalismus, während ausführliche Hard Rock-Gitarrensoli das Stück erden. Der muntere Power Rock „Höret den Ruf“ mischt sich dann nicht ungeschickt in die Öko-Debatte ein. Spätestens die Kritik am Justizsystem („Justizia“) verfällt dann doch wieder in die oft sehr pauschale Punk-Schwarzweißmalerei.
Das ist so schlimm nicht, aber ich hatte nach den ersten beiden Stücken auf mehr gehofft. So gibt es dann einen Mix aus Freiheitshymnen, Pubertätsmentalität und natürlich darf auch das Sauflied nicht fehlen („Drehmoment“).
Musikalisch gefällt der Mix, auch weil er Abwechslung bietet. Der Kampfruf „Komm mit uns, komm“ ist die punkigste Nummer des Albums. Das melodische „Jetzt schlägt’s 13“ hat fast so was wie eine Country-Atmosphäre. Das derbe Punk-Stück „F.U.C.K.“ verbeugt sich in englischer Sprache vor den Erfindern des Genres.
Insgesamt eine passable Punk/Rock-Scheibe, die ihr Potenzial nicht voll nutzt. Der manchmal etwas breiige Sound reduziert die Power, die in den Stücken steckt und bei der Hör- und Verstehbarkeit des Gesangs ist noch deutlich Luft nach oben.
Norbert von Fransecky
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