Tarun Balani
Dharma
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Tarun Balani ist ein indischer Komponist und Schlagzeuger. Dharma ist sein zweites Studioalbum. Mit einer internationalen Besetzung eingespielt, mit Musikern aus Finnland, den USA, Italien und Indien, verströmt die Musik in der Tat ein sehr offenes und internationales Flair. Dharma, das hat verschiedene Bedeutungen. Man kann es als Suche nach Normalität verstehen, aber auch als Verständnis für die Natur und den Lauf des Lebens, zu dem eben auch Unbeständigkeit gehört, so der Musiker.
Mithin ist es gelungen, eine gewisse Spiritualität einzubeziehen und die Musik strahlen zu lassen, etliches an Einflüssen verarbeitend. So treffen indische, europäische und Jazzeinflüsse aus dem Mutterland des Jazz zusammen, davon in idealer Weise verschmolzen, ohne dass etwas davon allein im Vordergrund stünde.
Persönliche Erlebnisse des Schlagzeugers sind verarbeitet worden, beim Eröffnungstitel, “Brooklyn Bound“, ist es zum Beispiel ein Bezug auf seine erste Reise nach New York. Ruhige und beschauliche Momente spiegeln sich im nachdenklich und melancholisch wirkenden “Samsara“, einem Titel, der für den Zyklus des Leidens im Buddhismus steht. Wie der Protagonist schreibt, habe er mit diesem Song den Tod seiner Großmutter verarbeiten wollen, der Großmutter, die seinerzeit am Tag der Hochzeit Balani‘s verstarb. Auch seiner Frau ist ein Song gewidmet, “Here We Go“, das ist ein sehr stark melodiös geprägtes Stück und weicht fast schon von der reinen Jazzlehre ab.
Der Tod eines Mädchens in einem Schulbus, Malala Yousafzai, die von Taliban erschossen wurde, beschäftigt den Musiker mit dem Song “Malala`s Dream“. Zu der Komposition des Pianisten Sharik Hasan, “Planet Hunter“, führ Balani aus: Ich liebe diese Komposition, denn sie handelt von Liebe und Leben in der Zukunft, der Suche nach Raum für menschliche Zivilisation und von Zeitreisen.
Insgesamt ist es den Musikern gelungen, mit ihren jeweiligen individuellen Ausprägungen Musik zu schaffen, die zwar auf amerikanischer Jazztradition aufbaut, für mich allerdings eher sehr europäisch klingt, mitunter auch ein wenig skandinavisch, und mitunter sind es indische Momente in kleinen Dosen, die das Klanggeschehen abrunden und ausschmücken, also eine sehr gelungene Fusion, die zumeist eher in ruhigem als in aufwühlendem Fahrwasser dahingleitet. Dabei wird jedem einzelnen Musiker eine gleichwertige Rolle zuteil, für mich gibt es hier keinen Star, der sich hervorhebt, dieses Kollektiv funktioniert einwandfrei als solches.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Brooklyn Bound
2 Impermanence
3 Samsara
4 Gatha
5 Dharma
6 Here We Go
7 Malala’s Dream
8 Planet Hunter
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Besetzung |
Tarun Balani (drums)
Sharik Hasan (piano)
Alex Pinto (guitar)
Tiziano Bianchi (trumpet)
Joshua Crumbly (bass)
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