John Statz
Tulsa
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Der Musiker aus Wisconsin, der nun in Colorado lebt, hat sich für seine neue Platte mit dem bekannten Songwriter, Musiker und Produzenten Jeffrey Foucault zusammengeschlossen.
Die Basisaufnahmen zu diesem Album entstanden in einem Studio in Vermont, als ein Schneesturm tobte, kurz nach Neujahr, 2014, innerhalb von drei Tagen.
Wie Statz berichtet, soll es eine sehr gemütliche Atmosphäre gewesen sein, mit einem schönen Kaminofen, der den ganzen Tag am Laufen gehalten wurde, und auch ein kurzer Stromausfall störte den Ablauf nicht wesentlich. Sicher mag sich diese intime Atmosphäre unter den Musikern auch positiv auf das Ergebnis ausgewirkt zu haben. Und Hinweise auf Anspannung und Streitigkeiten ergeben sich aus der Stimmung der Musik jedenfalls nicht, vielmehr strahlt sie viel Harmonie aus.
Entstanden ist ein typisches Americana-Produkt, mit verschiedenen Ausprägungen, sei es hin zu Folkorientiertem, zu Country (Old Pro), oder fetzendem Rock auf Queen Of The Plains, oder auch dezenten bluesigen Anstrich gibt es mitunter als Zutat.
Besonders “wunderschön traurig“ wirkt auch die besonders melancholische Stimmung bei den Titeln Any Town Will Do, das wie eine Mischung aus zwei Songs von Gene Clark und Neil Young wirkt, ganz hervorragend ist dieses gelungen, ach ja, und bei Roadkill Zone wirkt es ein wenig unwirklich hinsichtlich der angenehm lasch wirkenden Atmosphäre, sehr interessant. Noch einen darauf setzt der schwimmende und dahinfließende Ausdruck auf Tannenberg, wie gelangweilt wirkend, aber gerade dadurch Aufmerksamkeit erhaschend, und ausgefüllt wird die vermeintliche Leere mit ausgeklügelten effektvollen Einsätzen der verschiedenen Gitarren.
Erzählt werden verschiedene Geschichten, zum Beispiel gleich im Titelsong über einen Reisenden, der aufgrund einer Autopanne in einem Kasino in Tulsa hängen blieb und offensichtlich nicht zufrieden ist mit seinem Job, im Text wird dieses entsprechend reflektiert.
Insgesamt ergibt sich ein bunter Bilderbogen zwischen Liebe, Hass, Verlust, Kummer, Trunksucht, Einsamkeit, eben alles, was ein Leben ausmachen kann.
Einer meiner Lieblingssongs ist Home At Last, in einem feinen Mix aus Country Rock, Westcoast-Sound und Independent Rock, hierbei kann ich regelrecht schwach werden und mich ganz tief fallen lassen in diese heimelige Atmosphäre, ganz besonders verstärkt durch die Pedal Steel.
Gesanglich ist John ganz locker im Ausdruck, seine Stimme ist nicht durchdringend kraftvoll, dafür schwingt jedoch ein großer Hauch von Individualität und Wiedererkennungswert mit.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Tulsa (4:29)
2 Old Pro (3:14)
3 Home At Last (3:49)
4 Exposure (2:50)
5 Any Town Will Do (3:26)
6 Amsterdam In Autumn (2:40)
7 Motion Picture Soundtrack (3:35)
8 Tannenberg (5:05)
9 Queen Of The Plains (3:07)
10 Tennessee (4:38)
11 Roadkill Zone (3:43)
12 One Way Opens (4:08)
(all songs written by John Statz, except #4, 11 by Statz/Joseph Briggs, # 5 by Jeffrey Foucault, #7 by Radiohead)
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Besetzung |
John Statz (vocals, acoustic guitar)
Mark Spencer (electric guitar, electric 12-string, pedal steel, upright piano, Wurlitzer)
Jeffrey Foucault (vocals, electric, acoustic and Nashville guitars)
Jeremy Moses Curtis (upright & electric basses)
Billy Conway (drums)
Caitlin Canty (vocals)
Matt Lorenz (fiddle)
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