Lucy Hale
Road Between
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Info |
Musikrichtung:
Pop / Country
VÖ: 03.06.2014
(DMG Nashville / US-Import)
Gesamtspielzeit: 64:11
Internet:
http://www.lucyhale.com
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Die US-Amerikanerin Lucy Hale wird als Hauptdarstellerin in der Serie Pretty little Liars auch in Deutschland immer populärer. Eigentlich und zuerst ist sie aber Sängerin. Das hat zwar bislang kaum einer mitbekommen, weil man ihr Album hierzulande nicht offiziell erwerben kann, aber sie hat´s drauf! Sie singt mit einem angenehmen Vibrato, also nicht so ultranervig wie James Blunt z.B. (von dem halte ich kaum einen kompletten Song durch bzw. aus, weil er so schrecklich übertrieben klingt).
Ihre Klasse zeigt sich in ihrer individuellen Intonation (Achtet mal auf die kleinen Variationen in den Refrains!). Mir kommt es so vor, als würde Lucy beim Singen ständig lächeln, breit grinsen oder sogar lachen, selbst wenn sie wie in „Nervous Girls“ ein ernstes Thema aufgreift. Sie kommt so natürlich rüber, ihre Stimme berührt derart, trifft direkt ins Herz und greift in den emotionalsten Momenten von dort aus weiter an die Seele. Kurz: Man glaubt ihr was sie sagt!
Mit einer kleinen Einschränkung: Eine „Rache am Ex“-Story wie „Goodbye gone“ bringt eine Miranda Lambert überzeugender, bissiger rüber, weil sie bei „bösen“ Themen authentischer ist. Für solche Boshaftigkeiten ist das quirlige Energiebündel Hale zu sehr das girl next door. Eine Kollegin von mir schätzte sie ganz lässig auf 15 Jahre! Als ich sie über ihren Irrtum aufklärte, setzte sie ohne mit der Wimper zu zucken noch eins drauf: „Dann hat sie die Bilder eben mit 15 machen lassen!“ Muss wohl an Klein-Lucys Stupsnäschen liegen, dass die Gute „knapp“ daneben lag...
Trotzdem, das inhaltlich ähnlich gelagerte, aber weniger drastische „That´s what I call crazy“ (erinnert ein wenig an die Tagebucheinträge von Taylor Swift) nimmt man ihr eher ab. Ansonsten behandeln ihre Lieder die Freuden, Sorgen und Hoffnungen von Mädchen/Teenagern und jungen Erwachsenen auf eine erfreulich bodenständige Weise. Übrigens auch sprachlich überaus geschickt und treffend!
Wie man an der ellenlangen Liste der Mitwirkenden sieht, wurde auf Road between nichts dem Zufall überlassen. Doch trotz typisch amerikanischer Perfektion zu jedem Sekundenbruchteil fehlt es der Musik nicht an Wärme. Diese bemerkenswerte Leistung liegt neben der diffizilen, sorgfältigen Instrumentierung, die jedem Stück seine individuelle Identität gibt, an Lucy Hale selbst. Mit verblüffender Souveränität beherrscht das nur 1,57 Meter große Persönchen die Szenerie, ohne sie zu dominieren. Die Musik wird von ihr nie erdrückt oder zur Seite gedrängt; sie kann atmen und sich voll entfalten. Das führt dazu, dass „Red Dress“ ein emotionaler, aber kein kompositorischer Höhepunkt ist. In punkto Qualität ist unter den 11 bzw. 18 Liedern noch weitaus Besseres zu finden als dieses Duett mit Joe Nichols.
Hier muss an erster Stelle das ergreifende „Just another Song“ genannt werden. Die wunderschöne Popballade ist ein Juwel über alle Genregrenzen hinweg und einer von mindestens zwei perfekten Songs auf diesem Album. Mancher mag sich daran stören, dass die Protagonistin von den 18 Songs der Deluxe-Version gerade mal an dreien mitgeschrieben hat, aber das merkt man ihrer Performance nicht an. Ein bisschen schade ist es freilich schon, weil gerade „Just another Song“ eines von drei Stücken ist, bei denen ich eine Gänsehaut bekomme – und das gewiss nicht nur wegen der Streicher! Lucy Hale singt mit ungeheuer viel Seele, klingt melancholisch und doch kraftvoll, so von ganz tief unten. Große Klasse!
Wer danach immer noch nicht begeistert ist, für den zieht Hale bei den akustisch kredenzten „Road between“ und „Kiss me“ noch einmal alle Register ihrer außergewöhnlichen Sangeskunst. Da stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien die Bonustitel ausgewählt wurden. Zumindest „Feels like Home“ und der fulminante Schlußakkord „Those three Words“, in dem es sogar ein knackig-kurzes Gitarrensolo zu beklatschen gibt, hätten auf das Hauptalbum gehört!
Road between wird als Country vermarktet, ist aber für meine Ohren beschwingter Pop, ein Pop-Album mit Country-Flair. Soll heißen: Zwar mehr Country als die letzten beiden Platten von Taylor Swift – bei der sich bereits auf Red nur ein Titel eindeutig als Country klassifizieren ließ -, insgesamt jedoch auch wenig genug, um jeden zu begeistern, der starke Songs schätzt, die nicht nur im Kopf herumtanzen, sondern darüber hinaus jene extrem seltene spezielle Qualität besitzen, die sie, ehe man sich versieht, auch ins Herz hüpfen lässt.
Michael Schübeler
Trackliste |
You Sound Good To Me 3:13
From The Backseat 3:09
Nervous Girls 4:05
Red Dress (Duet with Joe Nichols) 4:39
Goodbye Gone 2:57
Kiss Me 3:14
Road Between 3:34
Lie A Little Better 3:44
That´s What I Call Crazy 3:26
Love Tonight 3:16
Just Another Song 4:27
Bonus Songs (For Deluxe Version):
My Little Black Wedding Dress 3:25
Feels Like Home 4:06
Loved 3:42
Kiss Me (Live Acoustic) 3:13
Road Between (Live Acoustic) 3:41
Exclusive Songs:
Runaway Circus 3:09
Those Three Words 3:11 |
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Besetzung |
Lucy Hale (Vocals)
Joe Nichols (Vocals)
Jerry McPherson (Electric Guitar, Slide Guitar)
Tom Bukovac (Electric Guitar)
Paul Franklin (Steel Guitar)
Mike Johnson (Steel Guitar)
Lance Konnerth (Guitar, Background Vocals)
Scotty Alexander (Guitar, Background Vocals)
Shannon Forrest (Drums)
Chris McHugh (Drums)
Ilya Toshinskiy (Ukulele, Acoustic Guitar, Mandolin)
Charlie Judge (Keyboards, B3 Organ, Programming, Strings)
Jimmy Nichols (Piano, Strings, Wurlitzer, Celeste)
Jonathan Yudkin (Fiddle, Mandolin, Cello)
Aubrey Haynie (Fiddle)
Eric Darken (Percussion)
Craig Macintyre (Percussion)
F. Reid Shippen (Percussion, Programming)
Robert Bailey (Background Vocals)
Sarah Buxton (Background Vocals)
Perry Coleman (Background Vocals)
Mike Daly (Background Vocals)
Fancy Hagood (Background Vocals)
Vicki Hampton (Background Vocals)
Wes Hightower (Background Vocals)
Brett James (Background Vocals)
Kim Keyes (Background Vocals)
Gene Miller (Background Vocals)
Rachel Reinert (Background Vocals)
Jenn Schott (Background Vocals)
Lucie Silvas (Background Vocals)
Caitlyn Smith (Background Vocals)
Jenifer Wrinkle (Background Vocals)
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