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Amenra
Live II
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Zum Record Store Day 2015 bringen Amenra ihr zweites, schlicht Live II betiteltes Livealbum als Doppel-Vinyl-Version heraus. Als CD war es bereits vorher erhältlich. Aufgezeichnet wurden dafür zwei Konzerte in Brüssel (22.12.2013) und in Kortrijk (10.02.2013).
Der Sound der Platte ist äußerst dicht und klar. Fast glaubt fast nicht, dass es sich hierbei um ein Livealbum handelt. Das liegt vielleicht auch daran, dass man die Publikumsgeräusche oft aus den Aufnahmen heraus gemischt hat. Oder ist dem gar nicht so und Amenra sorgten dafür, dass die Fans komplett atemlos aufgrund der intensiven Performance waren?
Das ist gut möglich. Denn das belgische Quintett legt eine Wucht und eine Intensität an den Tag, die einen mitreißt und gen Boden drückt - ein Monster, das einen zerkaut und dann wieder ausspuckt. Da wird man teils ganz ehrfürchtig. Eine Messe des Lärms sozusagen. Messe ist auch ein gutes Stichwort. Sind Glaubensbilder und Überzeugungen doch gewichtige Themen in den Texten der Band. Allerdings wirkt die dazugehörige Musik wie ein Passionsleiden. Derart radikal und schon fast nihilistisch klingt der Sound fast. Amenra spannen den Bogen ihrer Vorbilder Neurosis weiter und spielen ihre eigene, fiese Mischung aus Postmetal, Sludge und Doomcore. Dabei sticht besonders der „Gesang“ heraus, der mehr ein leidendes Schreien darstellt, das oft schwer auszuhalten ist. Die Musik selbst ist teils von Wiederholungen geprägt, die allerdings mit der Zeit einen hypnotischen Effekt entfalten - allerdings nur, sofern man sich darauf einlassen möchte.
Live II ist ein guter Türöffner in die düstere Welt von Amenra. Aber Achtung, labile Geister finden vielleicht nicht wieder hinaus!
Mario Karl
Trackliste |
1 | The Pain it is Shapeless | 11:09 |
2 |
Razoreater | 6:50 |
3 |
Aorte; Nous Sommes du Même Sang | 8:35 |
4 |
Boden | 9:59 |
5 |
Novena 9:10 (feat. Scott Kelly) | 6:13 |
6 |
Silver Needle Golden Nail | 9:08 |
7 |
Dearborn and Buried | 7:43 |
8 |
A Mon Âme | 10:30 |
9 |
Terziele / Am Kreuz | 10:21 |
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Besetzung |
Colin H. Van Eeckhout (Gesang)
Bjorn Lebon (Schlagzeug)
Mathieu Van De Kerckhove (Gitarre)
Lennart Bossu (Gitarre)
Levy Seynaeve (Bass)
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