Lucius stammen aus Brooklyn. Wer nun vielleicht Rap oder Hip Hop erwartet, der sieht sich getäuscht. Auf dem Debütalbum Wildewoman wird feinster Indie Pop mit eingängigen Melodien und feinem Gesang der beiden Frontfrauen Jess Wolfe und Holly Laessig geboten. So ganz lässt sich die Musik von nicht kategorisieren. Es gibt eine bunte Mischung aus 60's Feeling mit Synthisounds, wie man sie aus den 80er Jahren kennt und das Ganze dann doch wieder modern aufbereitet. Dadurch entsteht ein recht eigenständiger Sound, dem man sich kaum entziehen kann.
Auffälligstes Merkmal im Sound ist sicherlich, der immer wiederkehrende einstimmige Gesang der beiden Sängerinnen. Dadurch entsteht ein voller Sound mit verschiedenen Klangfarben die sich dann immer wieder zur Zweistimmigkeit erweitern. Das ist sehr clever arrangiert und auch toll gesungen. So kommen die positiv poppig-eingängigen Melodien bestens zur Geltung. Aber auch die instrumentale Fraktion kann absolut überzeugen. Mit wenigen Mitteln wird hier ein stellenweise bombastischer Sound gezaubert, der dennoch luftig und gut durchhörbar wirkt. Das klingt nicht nach Debüt sondern eher nach gereiften Musikern, die dennoch jung und frisch klingen.
Wildewoman ist ein starkes Debüt mit feinem Indie Pop. Eingängig aber nicht belanglos oder gar beliebig. Lucius klingen eigenständig und wären sicherlich eine enorme Bereicherung im Einheitssound der fast schon austauschbaren Radiostationen. Antesten empfohlen!