Musik an sich


Reviews
Driving Mrs. Satan

Popscotch


Info
Musikrichtung: Folkpop, akustische Metal-Cover/Lounge-Metal

VÖ: 25.04.2014

(Agualoca Records / Indigo)

Gesamtspielzeit: 40:15

Internet:

http://drivingmrssatan.com
https://www.facebook.com/drivingmrssatan


Da gibt es so ein Trio mit einer weiblichen Sängerin, die spielen alte Metalsongs in loungig-gemütlichen Versionen mit leichtem Folktouch und akustischem Gewand. Kommt einem bekannt vor? „Klar, Hellsongs“ werden da einige denken. Doch mit dieser musikalischen Herangehensweise sind die Schweden nicht alleine. Denn die gebürtigen Italiener und mittlerweile in London ansässigen Driving Mrs. Satan machen etwas sehr Ähnliches und sind damit leider gar nicht so einzigartig, wie uns deren Promoabteilung erzählen möchte.

Aber sei’s drum. Die Idee an sich ist ja immer noch irgendwie interessant. Schauen wir uns lieber an, was das Trio aus den Originalen von Metallica, Slayer, Iron Maiden oder auch Helloween gemacht hat. Das faszinierende an Hellsongs war ja, wie man dort die Texte durch eine ganz neue Betonung heraus stellte und in ein neues Licht rückte. Das misslingt Driving Mrs. Satan immer wieder. Denn viele der elf Songs klingen am Ende eher belustigend, als dass man sie wirklich ernst nehmen könnte. Zum Beispiel die Version von Metallicas „Battery“ mit ihrem Lalala-Flair oder der jazzige Pop von „South of Heaven“ (Slayer).

Dass es besser und origineller geht zeigt „Caught in a Mosh“ (Anthrax). Wenn man hier von schwungvollen Mariachi-Bläsern umgarnt wird, beweist das tatsächlich Humor. Sehr lässig interpretierte man AC/DCs „Hells Bells“, das tatsächlich wie eine sanfte Unplugged-Version der Australier klingt. Neu aufgerollt werden auch Iron Maidens „Killers“ und Motörheads „Killed by death“. Mit dem fast gehauchten Gesang und der melancholischen Instrumentierung schafft man es tatsächlich den blutrünstigen Texten gerecht zu werden. Ein sehr feines Gespür beweist man ein weiteres Mal mit Iron Maiden. Wer hätte gedacht, dass „2 Minutes to Midnight“ derart zerbrechlich klingen kann?

In diesen Momenten nimmt man gerne einen kräftigen Schluck vom Popscotch. Doch am Ende lässt einen die Platte doch mit einem leichten Kater zurück. Da wäre sicher noch mehr drin gewesen. Hört man sich das Ganze aber losgelöst von den Originalen an, hat man es mit einem richtig angenehmen Folkpop-/Akustik-Album zu tun.

Als Metalfan 11 Punkte, objektiv eine 15; ergibt einen Schnitt von 13.



Mario Karl



Trackliste
1I want out3:26
2 Battery3:25
3 Killers4:09
4 Caught in a mosh4:09
5 Killed by death3:09
6 Hells Bells3:48
7 2 minutes to midnight4:50
8 Can I play with madness3:54
9 Never say die3:37
10 South of heaven3:28
11 From out of nowhere2:40
Besetzung

Claudia Sorvillo (Gesang)
Giacomo Pedicini (Kontrabass)
Ernesto Nobili (Gitarre, Ukulele, Background-Gesang)
+ diverse Gäste


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