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Hawkwind
Onward
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Rückblickend hat man sich am letzten Hawkwind-Album Blood of the earth vor zwei Jahren recht schnell abgehört. Es war irgendwie einfach zuviel Leerlauf und Verzichtbares drin. Aber das ist auch nichts so richtig etwas Neues bei Dave Brock & Co. Froh darf man ja trotzdem sein, dass der alte Zausel das Space Rock-Zepter weiter engagiert noch oben hält. Mit Onward gibt es jetzt ein neues Album der britischen Institution. Dieses Mal sogar ein Doppelalbum mit annähernd 85 Minuten Musik.
Die erste Hälfte startet mit „Seasons“ und „The hills have ears“ gleich richtig durch und zeigt, dass es Hawkwind immer noch drauf haben packende Songs einzuspielen. Zwar bleibt man seinem Markenzeichen-Sound mit wummernden Gitarrenriffs und flirrenden Synthesizerteppichen zu 100 % treu. Doch gerade der Opener klingt durchaus zeitgemäß eingespielt. Ein Zeichen, dass die Band aufgrund des Retrobooms wieder wunderbar in unsere Zeit passt? Vielleicht. Mit dem schönen Akustikrocker „Mind cut“ macht man dafür einen großen Schritt zurück und klingt schwer nach den ausgehenden 60ern, nur um später mit dem schwebenden Instrumental „Southern cross“ in warme Ethno-Sphären einzutauchen. Das hätte schon fast auf einem Peter Gabriel-Soundtrackalbum landen können. Danach folgt mit „The prophecy“ ein angenehmer Trip-Rocker, wie ihn nur diese Band so kann. Etwas aus der Reihe schlagen das 79er-Remake „Death trap“, mit seinem maschinellen Charme und die relativ wirre Klangcollage „The drive by“. Trotzdem haben wir es hier mit einer guten Scheibe zu tun.
Die zweite Hälfte ist durchwachsener und wirkt wie ein Flickenteppich. Neben dem giftem „Computer cowards“ bekommt man recht überflüssige und uninspirierte Instrumental-Jams („Howling moon“, „The flowering of the rose“) und weitere Neuaufnahmen zu hören, von denen insbesondere das launige, fast pop-punkige „Right to decide“ und das melancholisch-stimmungsvolle „Green finned demon“ zumindest Spaß machen. Drei Titel sind ausgewiesene Bonustracks, die nach Liveaufnahmen klingen.
Sieht man die erste CD als spritziges Album einer nach wie vor hungrigen Band und die zweite eher als liebevolle Bonus-CD, geht Onward ziemlich in Ordnung. Tot sind Hawkwind damit offensichtlich noch lange nicht.
Mario Karl
Trackliste |
CD1:
1. Seasons (5:49)
2. The hills have ears (5:16)
3. Mind Cut (5:02)
4. System Check (1:08)
5. Death trap (3:37)
6. Southern Cross (6:52)
7. The Prophecy (4:20)
8. Electric Tears (0:58)
9. The Drive By (4:49)
CD2:
1. Computer Cowards (5:37)
2. Howling Moon (2:16)
3. Right to Decide (6:43)
4. Aerospace Age (8:40)
5. The Flowering of the rose (8:40)
6. Deep Vents (2:43)
7. Trains Air Trucking (0:33)
8. Green Finned Demon (5:35)
9. The Mystery Track (8:11) |
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Besetzung |
Dave Brock (Guitar, Keyboards, Vocals)
Mr. Dibs (Bass, Vocals)
Tim Blake (Keyboards, Theremin)
Nial Hone (Guitar, Bass, Keyboards)
Richard Chadwick (Drums, Vocals)
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