Black Shape Of Nexus
Negative Black
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Vier lange Jahre hat es gedauert, bis Negative Black der Mannheimer Black Shape Of Nexus (kurz B.Son) in seiner jetzigen Form fertig war. Am Ende ist das Album ein wahrhafter Koloss geworden. Und das nicht nur wegen seiner üppigen Spielzeit von rund 80 Minuten, sondern vor allem wegen der darauf enthaltenen Musik, die wie ein schwarzer Monolith in der Landschaft steht, der sich anschickt von einem Höllenschlund verschluckt zu werden. Nebenbei zeigt die Band, dass es sehr wohl verschiedene Schattierungen der dunkelsten aller (Nicht-)Farben geben kann. Denn Schwarz ist nicht gleich Schwarz.
Das Album beginnt gleich mit einer ziemlich Zerreißprobe. „Illinois“ ist nicht viel mehr als Nerven zerfetzendes Gitarrenfeedback, untermalt von extrem drückendem Dröhnbass und passender Perkussion. Doch wer diese sechs Minuten hinter sich gebracht hat, wird anschließend von feinstem, sehr massivem Doom-Sound begrüßt, der mit seiner Basslastigkeit angenehmes Kribbeln in der Magengegend verursacht und sich sofort ins Unterbewusstsein fräst. Die Band agiert wahnsinnig dicht und legt einen schier undurchdringlichen Teppich für den „Gesang“ von Malte Seidel aus. Mit allerlei Effekten ausgestattet setzt er ein garstiges Ausrufezeichen zwischen Gebell der Marke Jan-Chris de Koeijer (Gorefest) und verzweifelt, krankem Schreien. Der Mann nennt eine interessante Palette an negativen Emotionen sein Eigen.
Kleine Variationen in Sound und Tempo sorgen dafür, dass man sich nicht gelangweilt fühlt. Am Ende ist man sogar recht erstaunt wie kurzweilig die per se einfach strukturierten und überlangen, bis zu 22 Minuten dauernden Stücke sind. Und das ohne, dass wirklich allzu viel darin passiert. Gerade der abschließende Titeltrack ist zu zwei Dritteln ereignisloser Drone-Nihilismus, der nur von einem leichten Aufbäumen lebt, bevor gegen Ende das Ganze richtig zum Leben erwacht und es den Hörer endgültig platt walzt. Hach, so schon kann Doom Metal sein, der von einer Band gespielt wird, die hörbar nicht wirklich in einem Metal-Umfeld musikalisch sozialisiert wurde.
Am Ende haben sich Black Shape Of Nexus, indem sich sich ein Stück vom Drone-Doom vergangener Tage verabschiedeten, mit Negative Black endgültig ihre eigene Nische im Sludge/Doom-Umfeld geschaffen, die mit erhöhter Emotionalität und ihren karstigen und tonnenschweren Klanglandschaften beeindruckt. Das ist Musik die man nicht nur hören, sondern vor allem fühlen muss!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Illinois | 6:02 |
2 |
400H | 6:07 |
3 |
60 WV | 7:53 |
4 |
1000 µF | 19:53 |
5 |
14d | 11:07 |
6 |
RMS | 6:45 |
7 |
Neg. Black | 22:07 |
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Besetzung |
Ralf Bernhardt (Guitars, Noise, Engineering)
Gebbo Barome (Guitar, Noise)
Jan Wolf (Keys, Noise)
Stefan Kuhn (Bass, Noise)
Malte Seidel (Vocals, Noise)
Marco Hauser (Drums, Noise)
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