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Slates
Prairie fires
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Das ist doch mal angenehm: Eine Punkband die für heutige Verhältnisse relativ unpunkig klingt. Sprich, keine Bubblegum-Popmelodien, kein sich überlebter Melodycore und kein marktschreierisches Herausbrüllen von Parolen, sondern einfach gute Rockmusik. Gerne auch etwas knorrig und für dieses Genre auch noch relativ verspielt. Das schreit schon fast nach Alternative, was die kanadischen Herren hier so fabrizieren. Doch dafür klingen die Slates dann doch etwas zu bissig und ungemütlich. Und warum soll man in diesem Metier nicht seine Instrumente beherrschen dürfen? Musikalisch hat man dabei mehr mit einer Band wie Hüsker Dü, als mit Bad Religion oder den überall präsenten Rise Against gemein.
Nach Lagerfeuer und Country & Western klingt Prairie fire trotz des Titels natürlich nicht. Und es beginnt auch recht unauffällig. Denn die Eröffnung „Sancti spiritus“ tönt noch recht gewöhnlich, bevor man mit dem zweiten Titel die Temposchraube um einiges anzieht und man sich mit „Heart attack scare“ erstmals so richtig eingängig zeigt. Wer bis hierher die Ohren offen gehalten hat, schaltet danach dann nicht mehr ab. Denn es folgt ein angenehm klingender Titel nach dem anderen. Seien des regelrecht melodische „Broken parts“, das stürmische „Bugs meany“, bei dem die Gitarren richtig schnarren oder das zackige und mitreißende „DNR“. Der abschließende und für das Punk-Genre schon regelrecht epische Titeltrack zeigt dann am Ende des Albums was man schon die ganze Zeit gemerkt hat: Slates lieben ihre Instrumente und schrecken auch nicht davor zurück längere Solopassagen in ihre Songs einzubauen. Überhaupt beweist man immer wieder ein Händchen für kleine, aber feine Details.
Was ist das nur online als Download erhältliche Prairie fires nun also: eine Punkplatte für Leute die eigentlich gar nicht wirklich Punk und dessen Klischees mögen - eine Platte die nicht nur im Pogo-Pit, sondern auch zum Zuhören funktioniert? Egal, wie auch immer. Das Ding kommt recht gut und die Band hat es glücklicherweise auch nicht nötig allzu offensichtliche Hits zu schreiben. Das scheint man ruhigen Herzens anderen zu überlassen. Und das ist auch gut so. Hört mal rein!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Sancti Spiritus | 3:03 |
2 |
New Beginnings | 3:35 |
3 |
Heart Attack Scare | 2:59 |
4 |
Broken Parts | 4:40 |
5 |
The Baker | 2:55 |
6 |
Bugs Meany | 3:34 |
7 |
Your Town Is Doomed | 3:15 |
8 |
Bun Bun | 0:46 |
9 |
Julieta | 3:19 |
10 |
DNR | 2:55 |
11 |
Prairie Fire | 6:22 |
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Besetzung |
James Stewart (Vocals, Guitar)
Eric Budd (Guitar, Vocals)
Stefan Duret (Bass)
Dallas Thompson (Drums)
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