Sarke
Vorunah
Die gute alte Zeit...
Dass der eine oder andere in der einen oder anderen Black Metal-Kultband spielende Norweger ein ziemliches Faible für die gute alte Zeit von Bands wie den frühen Mayhem, Slayer, Possessed, Venom, Motörhead und Celtic Frost hat, dürfte sich spätestens nach Darkthrones F.O.A.D.. Daher wird es Bandleader Sarke auch nicht schwergefallen sein, Nocturno Culto ans Mikrophon für das Debut Vorunah seines Projektes zu holen.
Warum die lange Einleitung und die Nennung so vieler Bandnamen? Nun ja, Sarke läßt diese Zeit in neuem Gewand aufleben! Sarke, dahinter steht - verantwortlich für Texte und Musik - der ehemalige Drummer solcher Bands wie Khold, Tulus oder Old Man´s Child, der mit Vorunah zu den Wurzeln der schwarzen Szene zurückkehrt. Und um es vorweg zu nehmen: Absolut authentisch, von den Songstrukturen bis hin zur Produktion...
Vorunah ist ein durchaus eklektizistisch angelegtes Werk. Der rockige, rotzige und nach Motörhead und den heutigen Darkthrone klingende Opener "Primitive killing" täuscht ein wenig über den Gesamteindruck des Albums. Eigentlich eher im midtempo-Bereich bewegen sich die übrigen Songs, gepaart mit recht einfachen, aber effektiven Gitarrenriffs und Keyboardsounds. Die Stimmung bewegt sich bereits beim Titeltrack "Vorunah" und dann auch mit fortschreitender Dauer des Albums immer mehr davon weg und hin in Richtung Bathory und vor allem Celtic Frost (man höre das geniale "Frost Junkie"!!) - angesichts der Schlichtheit, mit der die düstere Grundatmosphäre erzeugt wird (etwa in "The drunken Priest") würden mir als Vergleichsobjekte selbst noch Songs von Black Sabbath einfallen! Lediglich das abschließende "Dead Universe" erinnert mich zu sehr an alte Mayhem-Zeiten, und das verstehe ich persönlich so gar nicht als Kompliment...
Ich habe in einer Rezension noch nie auf so viele Referenz-Künstler verwiesen, und interessanterweise führt das bei Vorunah von Sarke nicht zum Vorwurf des Plagiats: Vorunah ist eher eine Art Tribut-Album des 21. Jahrhunderts an die Anfänge der schwarzen Szene in den 80ern - spannend, heavy, düster und total eigenständig, also nicht nur etwas für diejenigen, die diese Zeit noch "live" erlebt haben... Vorunah zeigt vielen anderen Bands der Szene, wie einfach es sein kann, düstere und fies klingende Musik zu machen, und auf den Live-Auftritt der Band bei Wacken darf man wohl mehr als gespannt sein...
Andreas Matena
Trackliste |
1 | Primitive killing | 4:21 |
2 |
Vorunah | 4:02 |
3 |
The drunken Priest | 3:24 |
4 |
Frost Junkie | 6:24 |
5 |
Old | 3:43 |
6 |
Cult Ritual | 6:34 |
7 |
13 Candles | 6:58 |
8 |
Dead Universe | 2:07 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Nocturno Culto: vocals
Sarke: guitar, bass, drums
|
|
|
|