Das aus Österreich stammende Powerpop-Trio Facelift veröffentlicht mit Holon bereits sein viertes Studioalbum. Zu hören gibt es Popmusik, die aufgelockert wird durch rockige bis punkige Einlagen, und immer wieder einen melancholischen Touch besitzt. Manchmal klingt das auch im positiven Sinne etwas österreichisch skuril.
Die 12 neuen Songs plus zwei kurze Einlagen bieten viel Abwechslung. Immer dann wenn Facelift so richtig nach vorne rocken macht die Musik unheimlich viel Spaß. Hier wird ein schöner Groove durch Drums und Bass gelegt und die Gitarre kann so richtig schön schreddern. Und Sängerin Andrea weiß dann mit ihrer Stimme überzeugend diesen Groove aufzugreifen. Aber auch der auf Akkordeon (sehr schöne Einlage von Gast Markus Ponhold) basierende Song “A Cup Of Coffee“ ist ein richtiger Folk-Pop Kracher. Die ruhigeren und zum Teil melancholische Songs werden lässig und dennoch mit viel Gefühl dargeboten. Hier merkt man, dass Facelift keine Anfänger mehr sind. Das klingt alles sehr routiniert.
Dem ein oder anderen dürfte die stilistische Mischung vielleicht etwas chaotisch vorkommen, andererseits ist genau dies die eigentliche Stärke auf Holon. Abwechslung wird groß geschrieben und Langeweile kommt so keine auf. Facelift ist ein gutes, wenn auch kein überragendes Album gelungen. Einfach mal Antesten!
Anspieltipps: “Hello! Hello?“, “A Cup Of Coffee“, “Be Afraid Of!“