Musik an sich


Reviews
Emperor

Live inferno


Info
Musikrichtung: Black Metal

VÖ: 24.04.2009

(Candlelight Records)

Gesamtspielzeit: 150:13

Internet:

http://www.emperorhorde.com
http://www.myspace.com/emperorhorde


Legenden sterben niemals wirklich. Höchstens vegetieren sie untot vor sich hin und feiern irgendwann ihre Auferstehung. So geschehen auch bei den norwegischen Black Metal-Pionieren Emperor, die sich bereits 2001 in Wohlgefallen aufgelöst hatten und deren Mitglieder sich fortan mit ihren eigenen Projekten mehr oder weniger erfolgreich beschäftigten. Im Jahre 2006 feierte die Band eine kurze livehaftige Wiederbelebung, welche nun auch als Live inferno den Weg in die Händlerregale findet. Als 2-CD, DVD und auch limitierte Box mit beidem. Darauf zu hören gibt es die beiden Headlinerauftritte vom norwegischen Inferno Hallenfestival und vom gigantischen Wacken Open Air. Dabei sind beide CDs ziemlich identisch, nur dass beim Wacken-Auftritt drei Songs weniger gespielt wurden.

Der Livesound ist für Black Metal-Verhältnisse hervorragend. Massiv und doch differenziert und glasklar schallt die Musik aus den Boxen und verschafft der orchestralen wie der metallischen Seite Emperors genug Raum und gibt das Konzerterlebnis und die Liveatmosphäre gut wieder. Besonders der Wackenauftritt vor großer Kulisse klingt schon fast magisch. Bei der Band sitzt jede Note und man kann die Energie regelrecht spüren, welche vom Publikum entgegen brandete, auch wenn die Masse vor der Bühne nicht besonders laut hineingemischt wurde und man diese meist nur als Schlussapplaus wahrnimmt. Die Inferno-CD wirkt dagegen etwas intimer, wenn auch nicht viel weniger mitreißend. Denn auch hier waren Emperor von der ersten bis zur letzten Sekunde spielerisch und auch gesanglich genauso auf der Höhe.

Die gebotene Setlist gibt einen guten Überblick über die sich lediglich über vier Studioalben erstreckende Bandhistorie. Erwartungsgemäß liegt der Schwerpunkt mehr bei den ersten beiden Werken In the nightside eclipse und Anthems to the welkin dust, die nicht umsonst absoluten Kultstatus in der Szene genießen und mithalfen den Black Metal auf die nächste Ebene zu heben. Wenn man ehrlich ist, haben diese beiden Album mittlerweile aber auch schon ein Stück Patina angesetzt. Aber die hier enthaltenen Liveversionen von „Inno a Satana“, „I am the black wizards“ oder des epischen „With strength I burn“ strahlen trotzdem eine gewisse Frische aus und reißen nach wie vor mit.

In Sachen Black Metal-Liveaufnahmen spielt Live inferno ganz vorne mit. Zudem legt das Doppelalbum ein wunderbares Zeugnis dieser kurzlebigen, aber intensiven Wiederauferstehung ab. Für Genrefans, die noch nicht mit der Band in Berührung kamen (gibt es solche überhaupt?), oder Emperor-Novizen ist das Ganze ein gutes Einstiegsalbum. Fans dürften eh zugreifen. Empfehlenswert ist die Sache so oder so. Die Tatsache, dass einige der Band aufgrund der verschiedenen Editionen rund um die beiden Auftritte Abzocke vorwerfen werden, ist eine andere Sache.



Mario Karl



Trackliste
Disc 1 - Inferno Festival:
1. Infinity Burning (medley) (5:43)
2. Cosmic Keys to my Creations & Times (4:40)
3. Thus Spake the Nightspirit (4:45)
4. An Elegy of Icaros (6:23)
5. Curse you all Men! (5:06)
6. Wrath of the Tyrant (4:24)
7. With Strength I Burn (8:33 )
8. Towards the Pantheon (5:39)
9. The Majesty of the Nightsky (4:48)
10. The Loss and Curse of Reverence (6:38)
11. In The Wordless Chamber (5:34)
12. Inno a Satana (4:58)
13. I am the Black Wizards (5:38)
14. Ye Entrancemperium (5:43)
15. Opus a Satana (1:13)

Disc 2 - Wacken Open-air:
1. Infinity Burning (medley) (5:58)
2. Cosmic Keys to my Creations & Times (4:28)
3. Thus Spake the Nightspirit (4:45)
4. An Elegy of Icaros (6:11)
5. Curse you all Men! (5:17)
6. With Strength I Burn (8:29)
7. Towards the Pantheon (5:38)
8. The Majesty of the Nightsky (4:33)
9. The Loss and Curse of Reverence (6:41)
10. In the Wordless Chamber (5:53)
11. I am the Black Wizards (6:03)
12. Inno a Satana (6:31)
Besetzung

Ihsahn (Vocals, Guitar)
Samoth (Guitar)
Trym Torson (Drums)

Live Musicians:
Secthdaemon (Bass)
Einar Solberg (Synths/Keys)


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