Snakeskin
Music For The Lost
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So, so, da liegt sie nun vor mir, die CD über die man nichts Genaues weiß. Unter anderem durch die Verteilung von Promo-Snippets auf Festivals und das Schalten mehrerer (nicht sehr aussagekräftiger) Anzeigen wurde die Spannung geschickt aufgebaut, wer/was/wie Snakeskin ist und klingt. Die Aufmachung der in Brauntönen gehaltenen CD hat bei mir zuerst Assoziationen zu staubtrockenem Rock ausgelöst, wodurch ich mich durch das Foto auf der Bookletinnenseite noch bestärkt sah (Tilo Wolff posiert ziemlich cowboymäßig, als Vergleich fällt mir Tiamats Johan Edlund ein). CD in den Spieler gelegt, und... ziemlich reingefallen. Nix ist's mit meiner Vorahnung, hier wird elektronisch vor sich hingesta(m)pft, die Gitarre akzentuiert allenfalls. Dazu hat Tilo Wolff seine Stimme derart durch den Häcksler geschickt, dass sie wie eine paarungsbereite Katze mit akuter Stimmbandentzündung klingt; etwas mehr Abwechslung beim Verfremden der Stimme wäre wünschenswert gewesen, da die Sache mit der Zeit doch etwas eintönig klingt.
Music For The Lost, selten wurde wohl ein Titel gewählt, der die Gefühle einer CD besser beschreibt. Kalt, gequält, verlassen, einsam. Mit "I Am The Dark" beginnt der aggressivere Teil Snakeskins, unterstützt von wunderbar schwindlig machenden Orgelfahrten. "Furious Stars" ist eine Art Spoken Words Klangcollage. Zwischen diesen beiden Polen bewegen sich die anderen Stücke. "Longgonelost" ist das ruhigste Stück, "Cinderella" das mit dem in meinen Augen besten Refrain und für die Tanzfläche gemacht. "Symphony Of Pain" prescht vorwärts, als ob ein Bluthund Beute gewittert hat und zum schnellen, hektischen Angriff übergeht. Dem Digipak wurden noch drei Remixe spendiert, von denen der Combichrist-Remix besonders gut ins Ohr geht. Zum Reinhören empfehle ich "I Am The Dark", "Melissa" und "Cinderella".
Vielleicht schafft es Tilo Wolff, mit Music For The Lost auch bei denen Gehör zu finden, die mit Larimosa überhaupt nichts anfangen können. Sein Projekt hat auf jeden Fall Respekt verdient, da er auf neuen Pfaden wandelt und nicht einfach einen Lacrimosa-Klon produziert hat, was sicherlich der einfachere Weg gewesen wäre.
Sascha Christ
Trackliste |
1 | I Am The Dark | 4:15 |
2 | Furious Stars | 5:59 |
3 | Melissa | 4:26 |
4 | Waking A Lie | 4:03 |
5 | Longgonelost | 4:57 |
6 | Panicky Joy | 4:58 |
7 | Cinderella | 4:50 |
8 | Symphony Of Pain | 3:58 |
9 | Come As You Are | 5:11 |
10 | Recall | 6:44 |
11 | Cinderella (Club Mix) | 4:42 |
12 | Melissa (Remix By Kiew) | 4:30 |
13 | I Am The Dark (Electronoir Mix By Combichrist) | 4:15 |
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Besetzung |
Tilo Wolff
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