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DREDG - Raus die Maus
Da hatte sich also glatt eine Maus im Tour-Van von Dredg einquartiert, wie die Band eines Tages entdeckte, als sie mal wieder ihr Equipment in den nächsten Club ins Irgendwo schleppte. Aber solch ein Gast kann schon mal dazustoßen, wenn man über 170.000 Tour-Meilen in ein- und demselben Gefährt abreißt. Erstaunlich eigentlich, dass Dredg bei diesem Bühnenmarathon noch die Zeit und Energie für Alben finden, die schroff und schön sind, auch experimentierfreudig, aber nie verschroben um ihrer selbst willen.
Nach dem Debüt mit dem schönen Titel Leitmotif (1998) und dem mysteriös schimmernden Interscope-Debüt El Cielo (2002) fällt Catch Without Arms aber eindeutig zugänglicher aus, nicht nur weil Songs wie "Matroshka", "Bug Eyes" und "Spitshine" Mut zur Melodie beweisen.
"Das war keine bewusste Entscheidung", erklärt Gitarrist Mark Engles. "Eher lag die Frage in der Luft: Wovor haben wir eigentlich Angst? Wenn es mal ein bisschen hübscher oder griffiger klingt." Und Sänger Gavin Hayes spricht von "reifen", was das Songwriting angeht. Auch habe man sich bei diesem Album stärker auf den "Fluss der Songs" konzentriert. Was den aufsteigenden Tenor von Hayes stärker als bisher in den Mittelpunkt rückt.
So glückt Dredg der Absprung aus dem Indie-Ghetto ohne Zerrung. "Wir wollen uns schon selbst glücklich machen", erklärt Hayes den Titelsong, "aber es geht nicht nur darum, einen guten Song zu schreiben, wir wollen auch eine gewisse Verbindung zu den Leuten herstellen." Eigen bleiben Dredg dabei nach wie vor. Nicht nur musikalisch. Oder kennen Sie eine andere Band, die ihre gemalten Werke auf der Bühne ausstellt? Hauptsache, die Maus hat nicht dran geknabbert.
Universal
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