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NINE INCH NAILS - Reznor zeigt wieder Zähne
Kann man Nine Inch Nails eine Band nennen? Na ja, nicht wirklich. Sänger/Produzent/Multi-Instrumentalist Trent Reznor zeichnet nach wie vor allein für die Ausrichtung seines musikalischen Babies verantwortlich, das gleich ab 1989 mit dem Debütalbum Pretty Hate Machine so prächtig gedieh wie es Skeptiker für die Industrial-Sparte nie für möglich gehalten haben. Reznors Faible für melodische, klassisch strukturierte Songs katapulierte die harten Elektro-Beats in den Pop-Orbit und gab einem sonst so mechanischen Stil ein menschliches Antlitz. Dazu kultivierte er eine düster brütende und provokative Aura, die ihn zum Star mit Sex-Appeal machte.
Wohl kein anderer hätte eine Single mit so expliziten Lyrics wie in "Closer" zur Dauerrotation bei MTV gebracht oder ein hochambitioniertes Konzeptalbum wie The Downward Spiral auf Platz 2 der US-Charts. Und nebenbei verhalf Reznor als Produzent von "Antichrist Superstar" noch einem gewissen Marilyn Manson zum Durchbruch. Eine fette Schreibblockade, ein No.1-Doppel-CD-Opus (The Fragile), ein Remix-Album (Things Falling Apart) und eine ausgedehnte Welt-Tournee nebst folgendem Ton-Dokument (And All That Could Have Been) später steht Trent Reznor endlich wieder mit einem wirklich neuen Werk am Start.
Für With Teeth hat er auch neue Mitstreiter rekrutiert, als da wären Aaron North (ex-Icarus Line), Jeordie White (A Perfect Circle - oder auch bekannt als Twiggy Ramirez, Bassist bei Manson), Jerome Dillon und ein gewisser Alessandro der uns seinen Familiennamen nicht verraten möchte.
Zudem hat Dave Grohl (Foo Fighters) bei einigen Songs die Drums eingespielt und an den Reglern stand kein geringerer als der Produzentengott Alan Moulder (Depeche Mode).
Kein Geheimnis blieben die zwei Nine Inch Nails-Shows Ende März im Londoner Astoria, die in Windeseile ausverkauft waren.
Universal
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