Mongouse
Dirt For Sale
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Mongouse “aus den Tiefen des Schwarzwaldes” haben nun ihre dritte Platte nach der EP Booze On Beta 6 und dem Album C’est Ça veröffentlicht. Zum Vorgänger muss man bemerken, dass die psychedelischen Elemente auf ein Minimum reduziert wurden. War die Debut-EP noch zu weiten Strecken instrumental und auch C’est Ça noch eher verspielt, hat man es bei Dirt For Sale fast ausschließlich mit straightem, dreckigem Schweinerock zu tun. Ich muss zugeben, dass ich zunächst gerade aus diesem Grund sogar fast ein wenig enttäuscht war. Doch hört man sich die Platte mehrmals an, versteht man, dass die Kunst hier zu großen Teilen eben in der Reduktion liegt. Die außerordentlich guten Musiker haben hier nämlich keineswegs ihr Potential nicht ganz ausgeschöpft, sondern vielmehr dynamisiert. Es ist alles prinzipiell ideenreich, sauber bzw. genau gespielt, klingt aber nach einem echten Bastard und eben doch richtig rotzig.
Nach mehrmaligem Hören erschließt sich eine große Tiefe des Albums, man entdeckt Stellen, Spielereien, Elemente, die beim ersten Durchlauf fast nicht auffallen können. Erfahrungsgemäß ist es ja das, was eine gute Platte ausmacht, eine lange Halbwertszeit und damit verbunden eine ständige Frische. Dirt For Sale ist mit 16 Songs sehr gut und vielseitig bestückt, gegen Ende sogar mit ruhigeren Stücken, die Sänger Martin mit pattonesken Elementen verfeinert. Melodie, Rhythmik und Riffs sind auf dem Album durchgehend sehr markant und prägen sich leicht ein. Mongouse zeichnet sich durch ein äußerst reifes Songwriting und eine durchgehend hohe Qualität der Songs aus. Man könnte als Anspielempfehlung beinahe jeden Song nennen. Es bleibt eigentlich außer einer dringenden Kaufempfehlung für Freunde des Genres, im Besonderen vielleicht Freunde von Fu Manchu, wenig zu sagen. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, kann das auf der Bandhomepage mit zwei kostenfreien Mp3-Downloads tun.
Auch live sollte man diese Band übrigens nicht verpassen. Nur mit einer Bewertung in Zahlen tue ich mir schwer. Ich finde keine Einstufung, die irgendwie Sinn machen würde, da es mir fast unmöglich ist Vergleichskriterien auszumachen. Eine gesignte Band hätte sicherlich noch ganz andere Produktionsmöglichkeiten (wobei es hier nichts zu meckern gibt). Ich denke, meine Einschätzung geht aus dem Text hervor. Überzeugt euch einfach selbst vom großen Potenzial von Mongouse!
Kevin Kirchenbauer
Trackliste |
1. Pile O’Shit 2. Same Same But Different 3. Breeeze 4. Huntin’ Season (He’s Got Ice Cream) 5. Magic Carpet Ride 6. Chu 7. Bomb 8. Cosmic 9. The Fairytale Of The, Uuh, Sheep In The Dirt 10. ,u!5007 11. Heaven’s Devils 12. Vilette 13. Drop Down Your Ears 14. -> 15. Flyin’ Apes 16. Here And Nowhere |
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Besetzung |
Martin Fischer (g/v) Ingo Kretschmer (d) Fabian Meixner (b)
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