Gut zwei Jahre hat's gedauert, bis John Michael Montgomery ein neues Album auf den Markt gebracht hat, jetzt ist es in den Läden erhältlich.
Los geht's mit dem Song "Country thang". Ein echter Power Country-Knaller mit Banjoeingang und knackigen E-Gitarren. Da knüpft der gute John an alte Glanzzeiten an! Der darauffolgende Titel "Love changes everything" kommt dann noch etwas moderner im Mainstreamsound rüber, geht aber trotzdem druckvoll und angenehm in den Gehörgang. Danach schlägt Mr. Montgomery jedoch neue Töne an. "'til nothing comes betwen us" kommt viel zu poppig, viel zu seicht und grausam langweilig mit schleimigem Backgroundgesang durch die Boxen. Von John Michael Montgomery ist man normalerweise besseres gewohnt.
"You got to thank for that" hat zwar mehr Power, würde aber besser zu einer dieser modernen Country-Boygroups passen.
"Pictures" ist ebenfalls eine eher alltägliche Ballade ohne große Höhepunke, die zwar gut ins amerikanische Countryradio passt, jedoch aus dem Ohr so schnell wieder draußen ist, wie sie reingedudelt ist. Na endlich, er kann es doch noch, "Love and alcohol" ist ein absolut überzeugender Country Knaller. Schön eingängig mit Power und keineswegs langweilig. Das Teil erinnert an alte "Beer & Bones" Zeiten! Toll instrumentiert mit erdigem E-Gitarrensound und Fiddleparts. "I wanna be there" ist dann wieder so schleimig, dass man den Titel schon nach den ersten Takten überspringt, sorry. "Believe in me" dagegen ist endlich wieder mal eine gefühlvolle Ballade im typischen J. M. Montgomery Stil, auch wenn das Stück etwas modern-poppig angehaucht ist, kommen hier die verträumten Steelguitarparts trotzdem sehr gut rüber. Die beiden letzten Songs gehören ebenfalls zu den besseren und vor allem puren Country Stücken, die man immer wieder gerne hört.
Vielleicht wollte John Michael Montgomery (oder auch das Plattenlabel) mit diesem Album ein breiteres Publikum erreichen, da die Scheibe zum Teil sehr modern und poppig klingt und zum anderen pure Country / New Country Songs enthält, wie man sie von John Michael gewohnt ist.
Dieses Album zählt bestimmt nicht zu seinen Besten, kann sich aber in der heutigen, modernen Countrylandschaft durchaus zeigen lassen.
FrankH
14 von 20 Punkte