So vermag HipHop auch mir zu gefallen.
Natürlich, der permanente Sprechgesang (bei dem hinter das Wort Gesang - wie üblich - ein massives Fragezeichen gehört) nötigt Fans anderer Genres einiges an Toleranz ab. Aber die kranken Harmonien sind so krank in aller Regel nicht. Und sie sind vor allem - und das ist das, was mir im HipHop-Bereich am meisten fehlt - recht abwechslungsreich.
Neben Standard-HipHop-Tunes (4, 6, 9, 11) gibt es jazzig-swingende Nummern (1, 2) und Melodien mit einem gewissen Latino-Feeling (3, 8). Vorsicht bei "Mr. Chris T. Ian". Der Refrain nervt zwar etwas, bleibt aber mit Ohrwurmbiss im Gehörgang stecken.
Die Instrumentierung ist nicht immer HipHop-typisch. Auf der "Backside of the Sun" findet man recht interessante Keyboardeinsprengsel. "Hi-Fidelity leistet sich eine fein perlende Gitarre im Hintergrund (F. Bruno??). "Cats like these" erinnert mit der Gitarre im Balalaika-Sound und der Trompete an Element of Crime, obwohl die Berliner in den USA wohl kaum bekannt sein dürften. Last not least wäre auf "Gypsy Kind" hinzuweisen. Es wäre zwar übertrieben, wenn man von echter Zigeuner-Musik spräche, aber so ein wenig Lagerfeueratmosphäre kann durchaus aufkommen.
Kann ich mir öfter anhören.
Norbert von Fransecky
13 von 20 Punkte
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