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Musik an sich
 
Evergrey - Recreation Day
(SPV-Records)
Prgressive Metal
Cover
Trackliste:
1. The Great Deceiver
2. End Of Your Days
3. As I Lie Here Bleeding
4. Recreation Day
5. Visions
6. I`m Sorry
7. Blinded
8. Fragments
9. Madness Caught Another Victim
10. Your Darkest Hour
11. Unforgivable
12. Trilogy Of The Damned (Bonus Track)
 

Eigentlich sollte sich dieses Album lyrisch komplett mit dem höchstbrisanten Thema "Kindesmissbrauch durch Kirchenvertreter" beschäftigen, doch aus Zeitmangel dieses Konzept würdig auszuarbeiten, dreht sich nur der offizielle Rausschmeisser "Unforgivable", der zu den Highlights dieses Longplayers zählt, um diese Thematik. Besonders tragischkomisch ist in diesem Zusammenhang das der Mercury-Chor der Schwedischen Katholischen Kirche an dieser CD teilweise für die Backing-Vocals verantwortlich waren und dies ist kein Joke eures durchgeknallten MAS-Schreiberlings. Doch keine Angst, wer meint die Schweden singen in Zukunft nur noch über Friede, Freude, Eierkuchen, den muss ich bitter enttäuschen, denn wie schon in der Vergangenheit ist Gevatter Tod das Thema Nr.1 bei Evergrey.

Musikalisch wird schon mit dem durch einen furiosen Gitarrenlauf startenden Opener "The Great Deceiver" die Härtegrenze nach oben festgesetzt, während man das restliche Songmaterial, ausser den balladesken "I`m Sorry" und "Madness Caught Another Victim", als Verschmelzung zwischen Prog- und düsteren Melodicmetal bezeichnen kann. Besonders der erste Teil des Longplayers gehört sicher zum Eingängigsten was die Truppe bisher zustande gebracht hat, während man sich in der zweiten Hälfte auf entschieden progressivere Pfade begibt. Als Anspieltipp von Songs dieser Gangart wäre euch das facettenreiche "Fragments" wärmstens ans Herz zu legen. Leider benutzen Evergrey in den Refrains zu oft das Schema, das die Hauptaussage des Titels mehrstimmig dargeboten wird und Sänger Tom S. Englund, bei dessen emotionaler Gesang man meinen könnte Evergrey sind jenseits des grossen Teiches beheimatet, das Thema solo weiterführt. Eigentlich schade, da die Tracks ansonsten vor Vielseitigkeit nur so strotzen und zudem noch Welten leichter zu verdauen sind als teilweise das Material von Dream Theater oder Symphony X. Auch wenn nicht jeder Song ein Hit vom Schlage "The Great Deceiver", "Fragments" oder "Unforgivable" ist, hat man nie das zwanghafte Bedürfnis die Skip-Taste betätigen zu müssen, da man direkt Angst verspürt durch diese Aktion aus der magischen Welt dieses Albums verstossen zu werden. Besonders die Balladen würden, wenn sie für sich alleine stünden, bei mir vielleicht nur ein Schulterzucken verursachen, im Ganzen gesehen jedoch passen sie hervorragend in das Feeling von "Recreation Day".

Gutes, vielseitiges Album, das man vor der Investition seiner sauer verdienten Kröten aber erst komplett durchgehört haben muss, um sich nicht von irgendwelchen Extremen in die Irre leiten zu lassen.

Manuel Liebler

15 von 20 Punkte

Internet: www.evergrey.net

 

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