Wer Kraftlosigkeit mit Gefühl verwechselt, für den dürfte das Album von Sixpence non the richer ein Meisterstück an Sensibilität und Einfühlungsvermögen darstellen.
Dass die piepsige Stimme der Sängerin, die ihren Namen im Booklet vorsichtshalber nicht abdrucken lässt, kein kalkuliertes Stilmittel der Zerbrechlichkeit ist, sondern schlicht die Grenzen ihrer Fähigkeiten markiert, zeigen die Stücke, an denen die Instrumente etwas stärker auftragen, und die gute Dame furchtbar alt aussehen lassen. (Track 4 und 8)
Track 2 und 4 zeigen leichte Tendenzen in Richtung der Bangles. Aber mit folgender Einschränkung: Nach ihrem ersten grandiosen Album haben die Bangles einige eher durchwachsene Alben auf den Markt gebracht. "Divine content" erreicht in seinen besseren Momenten gerade mal die Schlusslichter dieser Alben.
Wer über eine Freundin verfügt, die bei einer Einladung zu Tiefkühlpizza und Wein aus dem Tetrapack vor Freude im Dreieck springt, der sollte diese CD gleich dazuschenken - und aufpassen, dass sie sie auch wirklich mitnimmt.
Norbert von Fransecky
5 von 20 Punkte
www.sixpencenonthericher.com