15.000 Menschen an drei Oktober-Abenden in der Kasselaner Eissporthalle. Das war das Christival 2002 unter dem Titel "Jesus first". Auf der Bühne eine siebenköpfige Band plus Bläser, Chor und immer wieder wechselnd: eine ganze Armada mehr oder weniger bekannte Stimmen aus der Christlichen Pop-Szene Deutschlands.
Das Programm spannte einen Bogen zwischen klassischen Kirchenliedern von Paul Gerhardt und modernen Rock-Pop-Highlights von DC Talk bis Alanis Morisette.
Die Stimmung scheint super gewesen sein. Glückwunsch an alle, die dabei waren. Vielleicht wurde sogar das Ziel des Festivals erreicht, und der Glaube an Jesus Christus dem einen oder anderen (wieder) näher gebracht. So weit so gut. Aber muss man so was auf CD pressen??
Jenseits aller guten Stimmung bleibt ein musikalisch wenig überzeugendes Programm. Egal von welchem Star die Stücke stammen, die Qualität der Originale wird nie erreicht. Und da wir es mit einem Festival-Ensemble und keiner "echten" Band zu tun haben, wird den Cover-Versionen natürlich auch kein eigener Stempel aufgedrückt.
Besonders negativ tritt Moderator Theo Eißler in Erscheinung. Er verkauft seine Stars und die Botschaft vom christlichen Glauben in der Art eines Heizdeckenverkäufers auf einer Kaffeefahrt. Penetrant! Dabei versucht er eine "Wir-sind-alle-eine-Familie"-Atmosphäre zu schaffen, die mich unangenehm an bestimmte ARD- und ZDF-Galas erinnert. Nein danke!
Wer dabei gewesen ist, sollte sich das Teil eventuell als Erinnerung an eine geile Party zulegen. Alle anderen: Finger weg!
Norbert von Fransecky
6 von 20 Punkte
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