Bei dieser Scheibe ist es eindeutig einfacher zu sagen, was man nicht hört, als zu beschreiben, was die Mannen um Ex-Anathema-Basser Duncan Patterson denn nun ins Silicon gemeißelt haben.
Statt definierbarer Melodien begegnen musikalische Atmosphären, die von Gitarren und Keyboards gebaut werden. Passend dazu das sehr zurückhaltend eingesetzte Schlagzeug, das keine Rhythmen im üblichen Sinn, sondern eher einzelne strukturierende Schläge dazu gibt.
Gothic ist das Ganze nicht. Von Düsternis oder Depressivität keine Spur. Gelegentlich musste ich an den Uralt-Hit "Bakerman" von Laid back denken - natürlich abzüglich aller poppigen Begleitteile - und deren Bandname charakterisiert Antimatter wirklich gar nicht schlecht.
Mehr und mehr versetzt dich "Saviour" in eine ruhige, nachdenkliche Sensibilität, die dich auf die Texte hören lässt, die von Stimmen vorgetragen werden, die sich vor dieser atmosphärischen Musikkulisse leicht in den Vordergrund spielen können.
Auch hier findest du keine klare Aussage oder gar Message. Wer angesichts von Titeln wie "Saviour" und "Psalm" eine christliche Band erwartet, dürfte falsch liegen. Echte Hoffung ist den Texten nicht zu entnehmen. Sie bleiben letztlich kryptisch, ziellose Reflektionen, existentielle Selbstgespräche.
Norbert von Fransecky
14 von 20 Punkte
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