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Mystic
Circle, Infernal
Blasphemy, To The
Seven live am
19.04.2003 im
Backstage Volkach |
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Im
Editorial unserer
letzten, leicht
christlich
angehauchten Ausgabe forderte unser Cheffe
vom Dienst, als
Gegenpart zu diversen
Predigten, ein paar
schwarzgefärbte Zeilen. Tja, kann
er haben, hab ich mir
gedacht und machte
mich aufzum ersten
Teil des Black`N`Grind In
Hell-Festival im
kultigen Volkacher
Backstage, bei dem am
Ostersamstag Black-Metal auf dem
Programm stand.
Kurz nachdem ich im
wunderschönen fränkischen
Weinort Volkach ankam
und mein Vehikel abstellen konnte,
ereilte mich auch
schon Begegnung der
dritten Art. Zwei Mädels hielten mit
ihrem Auto neben mir,
kurbelten die Scheiben
herunter und fragten
mich ob ich denn ihre liebe, wohl geistig
etwas zerstreute Omi
gesehen hätte, die
von zu Hause
ausgebüchst war. Naja, im mit über 100
Nasen gut gefülltem
Backstage war sie auf
jeden Fall nicht anzutreffen, dafür
konnte man aber auf
der Bühne ein paar
bekannte Gesichter
ausmachen. Wenn ihr unser Magazin
regelmässig verfolgt,
dürfte euch der Name
TO THE SEVEN schon vom
Live-Review des Metal-Invasion-Festivals
in Coburg ein Begriff
sein. Ausser das die
jungen Würzburger am heutigen Abend als
erste Truppe, statt
wie damals als
Headliner, auf die Bretter mussten,
hat sich an der Qualität
der Performance seit
Coburg nicht viel geändert.
Die Jungs gaben sich auch in Volkach
keine Blösse, wirkten
optisch wie eine feste
Einheit und haben mit ihrem Apokalyptic
Blackmetal sicherlich
wieder einige Leute
auf ihre Seite ziehen können.
Souveräner Auftritt
einer Band mit
Zukunft, die mir von
Mal zu Mal besser gefallen und
völlig zurecht seit
kurzer Zeit einen
Plattenvertrag
innehaben.
Hach, ich liebe diese
individuellen
Genrebezeichnungen im
Blackmetal. Auch INFERNAL
BLASPHEMY hatten sich
da was nettes
ausgedacht und tauften
ihren Stil "True Franconian Black
Metal". So evil
wie ihr Name wirkt die
Truppe aus Gerolzhofen
aber nur in ihrem
CD-Booklet, denn ungeschminkt
machten die Gotteslästerer
ein recht seltsames,
reichlich
bizarres Erscheinungsbild.
Leider hatte die Band
im ersten Teil ihres
Sets teilweise mit massiven
Problemen zu kämpfen,
weswegen der Gig der
Unterfranken sogar ein
paar Mal unterbrochen werden musste. Nach
diesen Zwischenfällen
ging es musikalisch
aber wieder steil bergauf und
Infernal Blasphemy
konnten den anwesenden
Volk ihre Vision von
Black Metal, inklusive
teilweise
erstaunlichen
melodischen Parts, präsentieren.
Allein für die abgefahrene
Katatonia-Coverversion
aus deren Anfangstagen
bin ich der Combo
schon zum Dank verpflichtet
und ich bin mir
ziemlich sicher das
Sound der Gerolzhöfer
in Zukunft nicht so eine extreme
Wandlung wie bei den
Schweden nehmen wird. Akkustisch
gehörte der Gig von Infernal
Blasphemy sicherlich zum Besten
was das Backstage an
diesem Abend zu bieten
hatte, doch die biedere
Normalo-Optik und die
angesprochenen
Zwischenfälle
hinterliessen bei mir
nur einen insgesamtmoderaten Eindruck.
Vor dem Auftritt
Deutschlands wohl
angesagtester
BlackMetal-Band MYSTIC
CIRCLE betraten Clubbesitzer Mike
Fedder und
Mitveranstalter Sascha
Fidyka die Bühne und
teilten den anwesenden Personen
mit das sie für die nächste
Stunde alle Haare
fliegen sehen wollten.
Diesen Wunsch erfüllten
ihnen wenigstens die
ersten paar
Zuschauerreihen, die mit
Non-Stop-Banging während
des Gigs ihren
Halsmuskeln etwas
Gutes taten. Das Mystic Circle
inzwischen zum Dreier
geschrumpft waren und
die Keyboards vom Band
kamen, fiel kaum negativ ins
Gewicht, da die Band
dieses kleine Manko
durch eine unglaubliche
Spielfreude und
Enthusiasmus wieder wettmachten. Vor allem
Necrodemon, das neue
Tier hinter den
Schlagkesseln,
trieb die Band
durch sein exaktes,
tightes Drumming in
neue musikalische
Dimensionen und
sorgte mit
Mastermind Graf von
Beelzebub für den in
diesem Genre absolut
wichtigen
Rythmusteppich. Umso
beeindruckender ist
das Ganze wenn man
weiss das ebenjener
Schlagzeuger erst
23 Lenze alt ist.
Auch bei Gitarrist
Ezpharess gab es
nichts zu meckern, wofür
er sich wohl schon vorher
nach jedem Track mit
dem
Pommesgabel-Zeichen
beim Publikum
bedankte. Eigene Tracks wie z.B.
"God Is Dead -
Satan Arise" vom
aktuellen Damien-Album waren
genau das richtige Futter für
die anwesende Meute an
diesem Ostersamstag,
doch der
Stimmungshöhepunkt
wurde eindeutig bei
einer kleinen Homage
an Slayer erreicht, mit der
Mystic Circle ihre
Helden würdigten. So ging weit nach ein
Uhr ging ein guter
Auftritt nach einigen
Zugaben zu Ende und Sänger bzw.
Basser Graf von
Beelzebub
verabschiedete sich
mit den Worten
"CU in Hell"
von den Zuschauern
und die Veranstalter
hatten ihrem Publikum
mit dem bunten Abend
inklusive schwarzgefärbter
Metalsounds nicht
zuviel versprochen.
Achja, ob die zwei Mädels
ihre arme Omi
wiedergefunden haben,
war trotz grösster Bemühungen
nicht festzustellen. Für
sachdienliche Hinweise
ist euch die
Musikerpolizei unter der
E-Mail: manuelliebler@musikansich
dankbar und nun gebe
ich wieder ab zu Eduard Zimmermann
nach Deutschland...
Manuel Liebler |
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