Der texanische Sänger und Songwriter Roger Wallace legt hier mit "That kind of lonely" sein zweites Studioalbum vor, er gehört zur Garde der Neo-Traditionalisten, seine Musik ist Country pur mit einem guten Schuss Old-Time-Country, wobei sie aber keineswegs verstaubt wirkt. Es gelingt ihm, diese Musik in ein für die heutige Zeit passendes Gewand zu wickeln, ohne dass sie dadurch ihre Ursprünglichkeit verliert. Die sehr gekonnte traditionelle Instrumentierung mit Steelguitar, Fiddle, Piano und Akustikgitarre wird mit knarrender E-Gitarre verfeinert, die Stimme von Roger Wallace klingt, als hätte man sie extra für diese Musik geschaffen, sie hat diesen ganz speziellen, countrytypischen Kick, wodurch die Songs sehr authentisch rüber kommen.
Voller Energie bekommt man verschiedenste Spielarten der Country Music geboten, ob Western Swing, Honky Tonk, Rockabilly, Country Walzes, dieses Album steckt voller Vielfalt. Überwiegend flotte Titel reihen sich hier aneinander, mitreißender Sound der unglaublich Spaß macht und ein ums andere Mal in die Beine geht. Aber natürlich kommt auch dieses Album nicht ohne eine dieser herzerweichenden, schaurig-traurigen Balladen aus, wie sie hier mit "The last word in Lonesome is me" dargeboten wird. Wie gesagt, hier fehlt es an nichts. Seine Songs klingen sehr erdig, unverfälscht und temperamentvoll, reiner kann Country Music nicht klingen.
Dieses Album ist wohl eher nicht geeignet für Musikfreunde, die ausschließlich auf modernen, poppigen New Country Sound stehen, aber Liebhaber purer Country Music werden an dieser Produktion ihre helle Freude haben. Reinhören und überzeugen lassen.
GeraldH
15 von 20 Punkten