Die junge kanadische Sängerin und Songschreiberin Carolyn Dawn Johnson sorgt mit diesem Debütalbum bereits für Aufsehen in Nashville und ihre Singleauskopplungen stürmen in USA bereits die Billboard-Charts.
Eigentlich nicht verwunderlich, denn ihre Musik bringt frischen Wind in die Music City, sie klingt modern, peppig, dynamisch und somit unzweifelhaft radiotauglich. Ihre klare, kräftige Stimme ist bemerkenswert und kann sich durchaus von den vielen Sangeskolleginnen aus Nashville abheben, ihre Art die Songs rüberzubringen wirkt ungekünstelt, ausdrucksstark und zu keiner Zeit aufgesetzt. Fans von modernem New Country werden an diesem Album ihre Freude haben, es gelingt ihr zeitgemäßen, knackigen Sound in die Produktion aufzunehmen ohne in irgendwelche Crossover-Allüren zu verfallen, sie versteht es auch ohne großen Popfirlefanz einen pfiffigen, jungen Sound zu erzeugen. Bei allen elf Titeln dieser CD kann man auch ihr Talent als Songschreiberin bewundern und neben den eingängigen Melodien legen die Titel auch noch ausdrucksstarke Texte an den Tag.
Das Album wechselt zwischen schönen Midtempo Nummern, wo man z.B. den vielversprechenden Opener "Georgia" erwähnen sollte, der mit knackigem Gitarrenarrangement (an der E-Gitarre ist hier übrigens John Jorgenson zu hören),im Hintergrund dezenten Akkordionklängen und dazu noch tollen Steelguitarparts von Paul Franklin für eine klasse Soundkombination sorgt, dann wieder ruhige und verträumte Balladen wie "Masterpiece" oder das wunderschöne, einfühlsame "Room with a view" und eine Reihe von temperamentvollen, frechen und abgehenden New Country Stücken, bei denen ruhig sitzen bleiben nun wirklich schwer fällt. Hier seinen stellvertretend "Just another girl" und "One day closer to you" genannt, wo Marty Stuart mit sehr schönem Mandolinenspiel überzeugt, aber vor allem "I don't want you to go" muss hier extra erwähnt werden. Dieser Song bietet fetzigen Power-Country, ein absolut hitverdächtiger Ohrwurm, bei dem hart treibendes Schlagzeug, kräftige E-Gitarren (hier unter anderem gespielt vom
Countrymusiker des
Jahres Dan Huff) und spritzige Fiddleeinsätze dominieren, hier kann Carolyn Dawn Johnson ihre ausgezeichnete, kräftige Stimme voll ausspielen. Ein echtes Highlight auf diesem durchweg gut gelungenen Debütalbum, auf dem mal wieder auf Musiker vom Feinsten zurückgegriffen wurde, neben den bereits erwähnten lassen sich noch Namen wie John Hobbs, Glenn Worf, Steve Nathan oder Al Anderson unter den Mitwirkenden finden.
Ein Album das es wirklich in sich hat, mit musikalisch sowie gesanglich niveauvoller Country Music. Hier drängt ein gutes Talent auf die Bühne der Country Szene, diese Produktion macht jedenfalls Appetit auf mehr.
GeraldH
16 von 20 Punkten