Die Tunnelratten bieten das beste Stück amerikanischen HipHop, der mir in der Christen-Community bislang untergekommen ist. Fette Beats, prägnante Raps und ein sauberer Flow zeichnen durchgehend alle Tracks des Albums aus.
Natürlich, HipHop ist nicht das abwechslungsreichste Genre unter der Sonne der Spotlights. Dennoch gelingt es den Ratten - wenn auch seltener innerhalb der einzelnen Stücke - immer wieder andere Register zu ziehen. Dabei helfen ein ganzes Stück die (wenn ich richtig gezählt habe) insgesamt acht Stimmen, die im Line up sind; lieb oder rotzig, male oder female, kraftvoll oder eher spröde. Da steht einiges zur Verfügung.
Außerdem gelingt es der Truppe immer wieder andere Musikstile anzuzapfen, um verschiedene Farbtöne auf die Palette zu bekommen; Jazz, Swing, Soul. Überall wird ein wenig geklaut. Dabei liegt die Betonung auf "ein wenig", denn die Rats mutieren nie zum Crossover-Act, sondern bleiben in jedem Moment HipHopper.
Etwas unverständlich ist mir, dass die Christenmenschen, denen es ja stärker auf ihre Message ankommt, als man das bei der weltlichen Konkurrenz in der Regel gewohnt ist, die Texte von nur fünf Tracks ins Booklet genommen haben. Naja, man kann nicht alles haben.
Die Tunnelrats haben den HipHop gewiss nicht neu erfunden, aber zumindest eine Lücke in der christlichen Musikszene mit solch solider Arbeit geschlossen, dass sie auch bei "Unfrommen" Anklang finden dürften.
13 von 20 Punkte
Norbert von Fransecky
www.Tunnelrats.net