Das Fazit ausnahmsweise mal gleich vorweg. Mit "The cold white light" haben
die Jungs aus dem hohen Norden Finnlands ihren sogenannten "Suicide-Metal"
perfektioniert und präsentieren einen Querschnitt der Stärken ihrer letzten
drei Studioalben.
Fielen auf dem Vorgänger "Crimson" dank der damaligen
Experimentierfreudigkeit einige Songs etwas aus der Reihe, ist der neue Output von Sentenced in
seiner Gesamtheit eine kleine Meisterleistung. Befürchtungen das die
"Northernmost Killers" nach dem Erfolg der letzten Single "Killing me, killing you" sich
mit ihrem neuen Lonplayer in kommerziellere Gefilde begeben würden, waren
Gottseidank unbegründet.
Zwar hat sich Frontmann Ville Laihiala gesanglich hörbar weiterentwickelt
und Tracks wie "You are the one" können jeden HIM-Fan, der vom neuerlichen
Weichspülgang seiner Heroen ein wenig abgeschreckt wurde, sicherlich begeistern,
aber damit enden schon die Gemeinsamkeiten zu der NWOFGG (New Wave of Finnish
Girly Goth). Die Atmosphäre bei dieser Scheibe stimmt einfach. Angefangen
bei der Musik, über das stimmungsvolle Booklet- bzw. Coverdesign, bis hin zu
den Lyrics, die endlich wieder nur so vor schwarzem Humor triefen.
Härter geworden, wie es viele ehemalige Fans (Sentenced haben sich
ursprünglich dem Death-Metal verschrieben) gerne gehört hätten, sind die "Suicider"
objektiv gesehen wohl nicht, jedoch könnten Titel wie z.B. das dreckig
losrockende "Neverlasting" ohne weiteres stylistisch auf der "Down" stehen.
Ein ganz starkes Album ohne nennenswerte Schwächen, das nicht zu Unrecht im
Moment auf der Pole-Position der Finnischen-Charts steht und in Deutschland
mit Platz 45 einer der höchsten Neueinsteiger war. Und jetzt entschuldigen Sie
mich bitte, ich bring mich mal kurz um...... (Wir brauchen einen neuen Manniiieee... Anm.d.Red.)
MANUEL LIEBLER
18 von 20 Punkten
Internet: www.sentenced.org