Für Album Nummer Zwei haben die Bandköpfe Magnus Karlsson (g, key) und Rickard Bengtsson (voc)die Rhythmus-Abteilung ausgewechselt, weil - so sagt es Magnus ganz deutlich - die erheblich angezogenen progressiven Elemente nach Musikern von der Qualität eines Dick Lowgren (Ex-Tour-Bassist von Arch Enemy und In Flames) und Jaime Salazar (dr, Ex-Flower Kings) verlangten.
Den Vergleich mit dem Debüt kann ich nicht ziehen, aber der Hexentanz ist ein rundum gelungenes Werk auf den Spuren von Europe- und frühen Malmsteen-Scheiben geworden. Die "angezogenen progressiven Elemente" bleiben dabei - und das ist positiv gemeint - schmückende Elemente. Die tragenden Bauteile der musikalischen Architektur bleiben erfrischend bodenständig. Dadurch behält der Tanz den Druck, den man von einem Hard Rock oder Metalalbum erwarten darf.
Aufhorchen lassen nicht einzelne Songs (ein kleiner Nachteil, da so kaum ein Refrain oder eine Hookline im Kopf hängen bleibt), sondern die häufigen, oft wunderschön verträumten akustischen Intros zu den einzelnen Tracks, sowie die Soli auf Gitarre und Keyboard, die nie in selbstverliebtes Gefrickel abdriften, sondern passend zum Gesamtbild der CD dazu dienen, die Stücke auf emotionale Höhepunkte zu treiben.
Daher bin ich geneigt, die CD auch über den Kreis der Genre-Fans hinaus zu empfehlen.
Aus dem qualitativ superbem Durchschnitt dann noch wirklich herausragende Stücke gibt es zwar eigentlich nicht. Dennoch empfehle ich zum Reinhören das variationsreiche "Behind your Eyes" und den drukvollen "Man of Peace".
Norbert von Fransecky
16 von 20 Punkte
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