Respekt, Respekt ! Wirklich erstaunlich, was für melodische Powermetalhymnen
die Süddeutschen sich auf ihrem neuem Album "The last millenium" aus dem
Ärmel schütteln. Mindestens eine Handvoll der acht eigen komponierten Tracks
setzt sich, vor allem Dank ihrer eingängigen Hooklines, gnadenlos in den
Gehörgängen des Käufers fest. Sänger Thomas Laasch kann in seinem Gesangstil
Ähnlichkeiten zu einem gewissen Herrn Tobias Sammet nicht verleugnen und auch wegen
den musikalischen Parallelen ist diese CD für Anhänger der (älteren)
Edguy-Werke ein absoluter Pflichtkauf. Gesangliche schwäbische Nachbarschaftshilfe
leistet bei den Refrains übrigens Brainstorm-Shouter Andy B.Franck. (Gerüchte er
bekam seinen Sold in Maultaschen ausbezahlt, bestätigten sich übrigens
nicht. )
Ganz im Gegensatz zum friedlichen, tierischen Namensgeber der Truppe, sind
die recht schlicht gehaltenen Texte, wie man dem Albumtitel schon entnehmen
kann, eher düsterer Natur. Eine Ballade oder ein Doublebasskracher würden
sicher für etwas mehr Abwechslung auf dieser Scheibe sorgen, doch leider bewegen
sich die Songs alle nur im Midtempo-Bereich. Auch das uninspirierte
Thin-Lizzy-Cover "The boys are back in town", das sehr nah ans Orginal gehalten ist,
passt nicht wirklich ins Konzept dieses Albums. Wem diese kleinen Mängel nichts
ausmachen und wieder mal Lust auf eine gute, melodische Powermetalscheibe
hat, der sollte Tracks wie den Opener "War Machine" oder "Nighttrain of death"
unbedingt mal probehören. So und wer jetzt nicht erkennt welcher Popstar dem
Engelchen auf dem Cover seine Visage geliehen hat, wird zur Strafe acht
Stunden nonstop mit "Baby, one more time" beschallt.
MANUEL LIEBLER
14 von 20 Punkten
Internet: www.chinchillarocks.de