Dieses Review habe ich wochenlang vor mir her geschoben, weil ich Demos und Eigenproduktionen nur ungern verreiße. Irgendein Kollege der Print-Medien hatte mir mit seiner Review das Ohr wässerig gemacht. Aber auch nach diversen Durchläufen, frag ich mich, was ihn an dieser Band begeistert hatte.

Avidost spielen etwas, dass ich als Grey Metal bezeichnen würde. Der Biss für Black Metal fehlt dem Act einfach - und Gothic ist es eigentlich auch nicht, obwohl die Schublade wohl noch am besten passt.

Getragen werden die Sachen von etwas unklar produzierten Gitarren. (Was bei ´nem Demo ja akzeptabel ist.) Keyboards gibt´s gar nicht. (Was uns zumindest einen entsprechenden Soundkleister erspart.) Größtes Manko ist - neben dem Fehlen von überzeugendem Songwriting - eindeutig Frontlerche Jennifer Gore, die sich regelmäßig in die höchten Tonlage quält. Grau-en-haft.

Kleines Highlight ist der abschließende Titeltrack, der ganz stimmig durchkomponiert ist und instrumental mit schönen Akustik-Parts glänzen kann. Vor allem aber bleibt Madame Gore auf dem Teppich. Erholsam. Durch die nebenbei eingestreuten Growls könnte das auch sanfteren Black Metallern gefallen.

Insgesamt würde ich sagen: Wartet mal drauf, ob und was die Amis als nächsten Silberling verbrechen.

Norbert von Fransecky

6 von 20 Punkte

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Avidost
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