Niemand sollte sich von diesem reichlich uninspirierten Titel dieser DVD
abschrecken lassen, den was sich auf der kleinen Silberscheibe so versteckt, ist
schlicht und einfach das beste offizielle Livezeugnis dieser Kultband.
Das Konzert wurde am 14.06.2001 im Münchener Olympiastadion mitgeschnitten
und die Qualität des Sounds und der Kameras wird allerhöchsten Ansprüchen
gerecht. Auch bei der Setlist kann man über die Daseinsberechtigung des Titels
der DVD ein wenig mosern, denn die Beiträge von der aktuellen Scheibe kann man
an der Hand eines Arbeiters vom Holzsägewerk abzählen. Aber bei so einem
Fundus von Songs die einfach ein "Muss" auf einem Atze-Datze-Konzi sind, bleiben
die Möglichkeiten zum munteren Songaustauschen doch sehr begrenzt, den
welcher Fan der seine happigen 50 Euro Eintritt bezahlt hat möchte schon auf
"Highway to Hell", "Back in Black" oder "T.N.T" verzichten ?
So kann man in den 140(!) Minuten ganze 20(!) Songs der Hardrock-Institution
erleben und ein Publikum das von der ersten bis zur letzten Minute ihre
Helden ohne Ende abfeiert. Was gibts sonst noch Besonderes zu berichten ? Die
aufblasbare Gummi-"Whole lotta rosie", die Kanonenschüsse bei "For those about
to rock" und der unerotischte Strip aller Zeiten durch Angus Young bei "Bad
boy boogie" sind wie alle anderen Gimmicks schon bekannt, aber dafür absolut
kultig. Erstaunlich ist auf jeden Fall die "Zugabe nach der Zugabe" in Form von
"Shot down in flames", die den Jungs eine stattliche Strafe der Weltstadt
ohne Herz eingebracht hat, da nach 0.00 Uhr ums auf bayerisch zu sagen "a Ruh
im Olympiapark is" (oder sein sollte.) Deswegen wurde wahrscheinlich auch auf
das generöse Abschlussfeuerwerk, das auf dem Hockenheimring sogar das
komplette Silvester in meiner Heimatstadt Würzburg übertraf, verzichtet.
Als Bonusmaterial kann man sich z.B. völlig unötigerweise die hochgeistigen
textlichen Ergüsse der Australier einblenden lassen. Interessanter ist da
schon das nette Interview mit der Band, inklusive einiger Backstageaufnahmen,
bei der man die seltene Gelegenheit hat auch mal Phil Rudd, Cliff Williams oder
ganz besonders Malcom Young ein wenig zu lauschen, der mit seinem Donald
Duck-ähnlichen Organ wirklich hörenswert ist.
Insgesamt also der ideale Kauf für alle denen die 50 Euro Eintritt zu teuer
waren, die Tour das letzte Jahr aus irgendwelchen wichtigen Gründen verpasst
haben oder es nicht mehr bis zur nächsten AC/DC Tour in einigen Jahren
aushalten.
Geile DVD, aber wer als Metal- bzw Hardrockfan was auf sich hält, MUSS Angus
und Co. mindestens einmal in seinem Leben in natura bewundern.
Manuel Liebler
17 von 20 Punkten
Internet: www.ac/dc.com