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Musik an sich
 
Five iron Frenzy - Electric Boogaloo
bereits erschienen (5 Minute Walk Records/ BV-Music)
Ska/Punk
Trackliste:
1. Pre-Ex-Girlfriend
2. Far, far away
3. You can't handle this
4. Farsighted
5. Spartan
6. The Day we killed
7. Juggernaut
8. Plan B
9. Blue Mix
10. Vultures
11. Car
12. Eulogy
 

Als christliche Ska-Band begeben sich Five iron Frenzy natürlich sofort und unmittelbar in die Konkurrenz zum dort bislang unangefochtenen Marktführer, den O.C. Supertones. Um es gleich vorweg zu sagen. Die Palastrevolution gelingt mit "Electric Boogaloo" (noch) nicht; auch wenn "Electric Boogaloo" eine gut gemachte Scheibelette ist - wie geschaffen für die kommenden wärmeren Tage. (Habt Mitleid mit den ruhesuchenden Nachbarn, wenn ihr das Teil im Garten, auf dem Balkon oder ähnlichem hört.)

Nicht jedem Track hört man die christliche Identität an. Neben biblischen Erzählstücken (Track 1), beschäftigt man sich mit dem ältesten Thema der Welt. "Pre-Ex-Girlfriend" beschreibt herrlich plastisch die Unsicherheiten eines Typen, der beim Anmachen seiner Traumfrau so ins Stottern kommt, dass die Frau schon zur "Ex" wird, bevor irgendwas gelaufen ist. "Pre-Ex" halt. Auch um eher politische Themen machen die Frenzys keinen Bogen. "The Day we killed" befasst sich mit der Zeit, in der die Amerikaner die indianische Kultur platt gemacht haben - und die Menschen gleich mit. "Wie können wir es uns dann erlauben, ständig moralisches Weltgewissen zu spielen," fragt die Truppe äußerst berechtigt ihre Landsleute.

Stilistisch schlägt man nicht ganz den selben Weg ein, wie die Supertones. Generationsbedingt ist man stärker von den netten chartstürmenden Fun-Punkern der 90er geprägt. (Tracks 1 und 4). Daneben gibt es eher peinlich poppende Ausfälle (Nummer 2 und 3). (Ob man die so weit an den Anfang gesetzt hat, um den Radio-Mainstream zu angeln???) Aber das sind eher Nebensächlichkeiten. Zum Ausgleich gibt es - für ´ne Skaband unverzichtbar - Bläserdominierte Tunes (8 und 10), aber auch in die Metal-Tonne schielende Tracks, die im Revier der Mighty Mighty Bosstones wildern (6 passend zum Text und 9)

Viel Substanz zum Ausbauen abwechslungsreicher Scheiben, viel Fun für schwüle Sommerparties und überdurchschnittlich intelligente Texte; so lautet die positve Gesamtbilanz von "EB". Arbeiten sollte man noch etwas an der Produktion. Die Bläsersätze könnte sicher noch etwas schärfer angespitzt in die Soundwälle gerammt werden. Und eventuell findet sich in dem Oktett ja neben Reese Roper, bislang Gesangsmonopolist, auch noch die eine oder andere Stimme, um etwas Abwechslung ins Gesamtbild zu bringen.

Aber alles in allem geht der Daumen klar nach oben.

Norbert von Fransecky

16 von 20 Punkten

www.fiveironfrenzy.com

 

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